Die Bundesregierung hat den Plan der Lufthansa, trotz milliardenschwerer Staatshilfen während der Pandemie Boni an ihre Vorstandsmitglieder zu zahlen, zurückgewiesen. „Die Bundesregierung sieht das anders“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch. „Nach ihrem Verständnis würde nach dem Ende der im WSF bestehenden Stabilisierungsmaßnahmen die Kumulierung von Bonuszahlungen in Verbindung mit späteren Zahlungen gegen die getroffenen Vereinbarungen verstoßen.“ Dies werde mit der Lufthansa besprochen. Es seien „interessante Rechtsfragen zu klären“.
Hilfe hat sich voll ausgezahlt
Der Zusammenbruch des Flugverkehrs während der Pandemie hat Lufthansa in den Jahren 2020 und 2021 tief in die roten Zahlen getrieben. Im Sommer 2020 rettete das Land die Gesellschaft vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch. Der Bundesstabilisierungsfonds (WSF) hat Lufthansa mit 6 Milliarden Euro unterstützt. Dabei stieg er mit 20 % direkt in die Gruppe ein. Auch die staatliche Förderbank KfW stellte einen Kredit in Höhe von 1 Milliarde Euro zur Verfügung. Lufthansa hat die Hilfe vollständig erstattet. Mehr als 700 Millionen Euro hat der Bund mit dem Verkauf seiner Beteiligung verdient.
Laut dem „Deutschen Handelsblatt“-Bericht hat der Aufsichtsrat Anfang Dezember beschlossen, Boni an das Top-Management für 2021 und 2022 auszuzahlen. Ein Lufthansa-Sprecher erklärte, dass der Aufsichtsrat interne Diskussionen nicht kommentiere. „Die derzeit öffentlich diskutierte Vorstandsvergütung könnte in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren bereits 2025 ausbezahlt werden. Es handelt sich um eine langfristige Dividende. Der Aufsichtsrat hält sich bei allen Entscheidungen zur Vorstandsvergütung an geltendes Recht.