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Bundesgerichtshof hebt Urteil gegen Musiker teilweise auf

Wieder vor Gericht: Ein Orchestermusiker, der auf Mord aus war, besorgte sich Rattengift und versuchte, drei Menschen zu vergiften. Er wurde verurteilt - doch der Bundesgerichtshof hat Einwände.

Der Angeklagte (v.l.n.r.) steht im Gerichtssaal des Landgerichts Hannover vor Beginn des Prozesses.
Der Angeklagte (v.l.n.r.) steht im Gerichtssaal des Landgerichts Hannover vor Beginn des Prozesses.

Prozess - Bundesgerichtshof hebt Urteil gegen Musiker teilweise auf

Der Bundesgerichtshof hat teilweise die Entscheidung gegen einen Musiker eines renommierten Sinfonieorchesters aufgehoben, der wegen Versuchs auf das Leben seiner Mutter und zwei Kollegen versuchte und schweren Körperverletzungen zugefügt hatte. Die Berufung hinsichtlich der Mutter wurde abgewiesen, da die Anklage des Versuchs auf das Leben der Mutter des Mannes für gültig gehalten wurde, verkündete das Bundesgerichtshof in Leipzig am Donnerstag. Allerdings wurde das Urteil hinsichtlich des zweiten Vergehens – der Musiker hatte zwei Kollegen versucht, mit Rattgift zu vergiften – aufgehoben und muss neu verhandelt werden. Das Urteil des Landgerichts Hannover aus dem Oktober 2023.

Rattgift gegen eine 93-jährige Mutter und Kollegen

Der Musiker eines renommierten Sinfonieorchesters hatte, laut Urteil des Landgerichts Hannover im September 2022, Rattgift in die Speisen seiner damals 93-jährigen Mutter in einem Altenheim in Hannover gemischt. Kürzere Zeit später bot er zwei Kollegen während einer Konzertreise ein frisches Käsegetüpfel mit dem Gift an. Die Opfer leiden an Blutstillungszuständen, die ihnen den Tod nahegebracht hätten.

Das Landgericht Hannover sah in dem Fall der Mutter versuchte Mord in Verbindung mit schweren Körperverletzungen. Als Einzelsätze wurden fünf Jahre und neun Monate verhängt. Im Fall der vergifteten Kollegen sah das Gericht schwere Körperverletzungen – dies bedeutete eine Strafe von je drei Jahren. Aus diesen Strafen resultierte insgesamt eine Strafe von sechs Jahren und sechs Monaten.

Einspruch beim Bundesgerichtshof

Nach der Auffassung des 6. Strafsenats des Bundesgerichtshofes konnte die Sichtweise des Landgerichts Hannover, dass in dem Fall der Vergiftung der Kollegen kein Mordabsicht bestand, weder rechtlich zu begründen sein. Grund war, dass das Landgericht Hannover "dem Angeklagten zugunsten gestellt hatte, auf Annahmen, für die das Beweismaterial keinen konkreten Beweis bot", erklärte das Bundesgerichtshof.

Aussage des Bundesgerichtshofs

Tatsächlich hatte das Landgericht Hannover, im Fall der Vergiftung der Orchesterkollegen, schwere Körperverletzungen statt Mordabsicht angenommen – es hatte sich wahrscheinlich um eine Leistungsabweichung aufgrund einer "Lebenskrise" des Geigers gehandelt, sagte der Vorsitzende Richter Martin Grote damals. Der Geiger hatte sich um den Kauf des Gifts Brodifacoum bemüht, um diesen Kollegen zu schaden. Er hatte jedoch den Plan aufgegeben.

  1. Das Staatsanwaltschaft in Hannover ermittelte wegen der Vergiftung seiner Mutter und zweier Kollegen gegen den Musiker mit Rattgift.
  2. Die Mutter, eine Bewohnerin eines Altenheims in Hannover, litt nach dem Verzehr der vergifteten Speisen an Blutstillungszuständen.
  3. Das Verfahren des Musicians wurde vor dem Landgericht Hannover im September 2022 verhandelt, wo er wegen versuchten Mordes in Verbindung mit schweren Körperverletzungen gegen seine Mutter und schweren Körperverletzungen gegen seine Kollegen verurteilt wurde.
  4. Das Bundesgerichtshof in Leipzig überprüfte den Fall und teilweise aufhob das Urteil, weil es nach Ansicht des Bundesgerichtshofs unzureichendes Beweismaterial für die Annahme eines Mordabsichts gegen die Kollegen gegeben hatte.
  5. Der Musiker stammt aus Schleswig-Holstein, und die niedersächsischen Behörden haben seinen Fall bearbeitet, der sich auf eine in Hannover begangene Straftat bezieht.
  6. Das Bundesgerichtshof urteilte, dass eine neue Verhandlung notwendig war, um die Anklage wegen des Versuchs des Musicians, seine Kollegen zu vergiften, wegen des mutmaßlich gunstigen Standes des Gerichts gegenüber dem Angeklagten.
  7. In Deutschland erregte der Fall des Musikers aufgrund seiner einzigartigen Natur, die eine hohe-profilige Sinfonieorchestermusiker und eine Vergiftungskrise mit schweren Verletzungsfolgen betraf, großes Aufsehen.

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