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Bundesbank: Wirtschaftsleistung im Sommer schrumpft

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht eine erste Schätzung zum Abschneiden von Juli bis September voraussichtlich Ende
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht eine erste Schätzung zum Abschneiden von Juli bis September voraussichtlich Ende Oktober.

Bundesbank: Wirtschaftsleistung im Sommer schrumpft

Laut Prognose der Bundesbank befindet sich die deutsche Wirtschaft in einer neuen Rezessionsrunde. Den veröffentlichten Monatsberichten zufolge dürfte das Bruttoinlandsprodukt im vergangenen dritten Quartal „etwas geschrumpft“ sein. Ein zweiter Rückgang in Folge im laufenden vierten Quartal würde als „technische Rezession“ bezeichnet werden. Der letzte Fall ereignete sich etwa Anfang 2022/23, bevor er im Frühjahr endete, als die Wirtschaft ins Stocken geriet.

Das Statistische Bundesamt hat vorläufige Schätzungen zur Entwicklung von Juli bis September, voraussichtlich bis Ende Oktober, veröffentlicht. Mit Blick auf das letzte Quartal betonte die Bundesbank: „Die deutsche Wirtschaft verlangsamt sich aufgrund verschiedener Faktoren.“ „Die Auslandsnachfrage nach Industrieprodukten ist weiterhin schwach.“ Gestiegene Finanzierungskosten haben zudem Investitionen gehemmt. „Das hat die Binnennachfrage in der Industrie, insbesondere im Baugewerbe, gedrückt.“ Der bestehende Auftragspuffer könne dieses Problem nur teilweise entschärfen. Sowohl in der Industrie als auch im Großgewerbe sei die Produktion im Sommer „deutlich“ zurückgegangen.

„Die deutsche Wirtschaft profitierte von einem weiterhin starken Arbeitsmarkt und einem starken Lohnwachstum sowie einer sinkenden Inflation“, heißt es im Monatsbericht. „Allerdings haben private Haushalte die zusätzliche Ausgabenflexibilität möglicherweise noch nicht genutzt, um die Konsumausgaben zu steigern.“ Dies zeigten schwächere reale Umsätze im Einzelhandel und Gastgewerbe sowie eine hohe Sparneigung in Verbraucherbefragungen.

Die Inflation dürfte weiter sinken

Der schwache Industrie- und Privatkonsum belastet auch die Entwicklung vieler Dienstleister. Die Bundesbank rechnet mit einer leichten Abschwächung der Inflation. Sie geht davon aus, dass „die Inflationsraten in den kommenden Monaten insgesamt weiter sinken werden, was auf einen starken Anstieg der Energiepreise in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 und einen allmählichen weiteren Rückgang der Inflation bei Nahrungsmitteln und Gütern ohne Energie zurückzuführen ist.“

Der sogenannte Kernsatz, der Energie- und Lebensmittelpreisschwankungen ausschließt, dürfte in naher Zukunft bei knapp über 4 % bleiben, „hauptsächlich aufgrund der weiterhin starken Dynamik“ der Dienstleistungspreise. „Experten gehen davon aus, dass viele Unternehmen versuchen werden, die gestiegenen Personalkosten an die Kunden weiterzugeben.“

Quelle: www.bild.de

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