Bundesbank warnt Banken vor Zinsverschiebungsrisiken
Die Bundesbank sagte, die negativen Auswirkungen eines raschen Zinsanstiegs könnten deutschen Banken weiterhin Probleme bereiten. Bundesbank-Vizegouverneurin Claudia Buch sagte am Donnerstag in Frankfurt, insgesamt sei es für eine Entwarnung noch zu früh. Die Auswirkungen der Zinserhöhung sind noch nicht vollständig spürbar.
„Einerseits haben die Finanzmärkte bisher keine erhöhten wirtschaftlichen Risiken eingepreist“, erklärte Buch, der sich nun auf den Weg zu den Finanzmärkten macht. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ab dem 1. Januar 2024 Europas oberste Bankenaufsichtsbehörde. „Angesichts der hohen makroökonomischen Unsicherheit steigt das Risiko von Marktpreisanpassungen und entsprechenden Verlusten.“
Höhere Sparzinsen werden die Erträge der Banken schmälern
Auf der anderen Seite die Banken Die Zinszahlungen dürften steigen, so dass die Zinserträge, die zuletzt stark gestiegen sind, wieder sinken werden. Viele Finanzinstitute profitieren davon, dass die Europäische Zentralbank den Leitzins im Euroraum seit Juli 2022 zehnmal in Folge angehoben hat, weil sie beispielsweise von höheren Kreditzinsen profitieren und noch einmal, wenn sie Gelder in den Euroraum einzahlen Zinsen im Euroraum. Europäische Zentralbank.
Simulationen der Bundesbank zeigen jedoch, dass, wenn die Banken höhere Zinsen zu ähnlichen Konditionen wie in der Vergangenheit an die Sparer weitergeben, der Nettozinsertrag in diesem Jahr 29 Milliarden Euro erreichen wird, was
entspricht
Kreditnachfrage ist ins Stocken geraten
„Gleichzeitig wird es immer schwieriger, steigende Zinskosten durch neue Kredite zu höheren Zinssätzen auszugleichen“, erklärte Buch. Bei vielen Banken sind die Zinsen für langfristige Kredite relativ niedrig, die Nachfrage nach neuen Finanzierungen war in den letzten Monaten schwach.
Änderungen der Zinssätze führen zu sinkenden Preisen auf dem Immobilienmarkt. „Kurzfristig sehen wir idiosynkratische Risiken für den Gewerbeimmobiliensektor“, sagte Bucher. „Die Risiken für die Finanzierung von Wohnimmobilien bleiben begrenzt, sollten aber weiterhin im Fokus von Behörden und Aufsichtsbehörden bleiben.“
Darüber hinaus Die Bundesbank sagte, der mögliche Umbau der Wirtschaft in eine klimaneutralere Richtung erhöhe das Risiko, dass Kredite nicht mehr verfügbar seien. Die kommenden Strukturveränderungen bedeuten auch „mehr Insolvenzen und steigende Kreditrisiken“, erklärte Bucher.
Das deutsche Finanzsystem hat die steigenden Zinsen bisher gut verkraftet. Nach Ansicht der Bundesbank sollten Banken die jüngsten Gewinnsteigerungen nutzen, um ihre Widerstandsfähigkeit in Stressphasen zu stärken.
Quelle: www.dpa.com