Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Kriegsverbrechen im Kiewer Vorort Khostomere. Die Behörden hatten Mitte Juli ein Einzelermittlungsverfahren eingeleitet, wie ein Sprecher in Karlsruhe auf Anfrage bestätigte.
Bei den Ermittlungen geht es um Vorwürfe, dass Russen in ukrainischen Städten Zivilisten, darunter einen deutschen Staatsbürger, getötet hätten. Bewaffnete Truppen wurden beschossen und verletzt. „In dieser Hinsicht besteht der vorläufige Verdacht, dass Kriegsverbrechen begangen wurden.“
Wir stehen in engem Kontakt mit den ukrainischen Strafverfolgungsbehörden, um diesen Fall zu untersuchen. Weitere Einzelheiten und der Zeitpunkt der Ereignisse in Hostomere waren zunächst nicht bekannt. Zuvor hatte „Rechtsforum Online“ unter Berufung auf die „FAZ“ darüber berichtet.
Die Bundesanwaltschaft hat im März 2022 ein sogenanntes Strukturermittlungsverfahren zu Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg eingeleitet. Ziel ist es, zunächst möglichst viele Beweise ohne konkreten Tatverdächtigen zu beschaffen.