Zum Schutz des Klimas fordert der BUND Naturschutz in Bayern ein Moratorium für sämtliche Straßenbauprojekte im Freistaat. Der Umweltverband stützt seine drastische Forderung auf die Ergebnisse einer Studie zu den Kohlenstoffdioxidemissionen (CO2), die durch die Projekte entstünden. Demnach seien die Berechnungen sämtlicher CO2-Emissionen, die etwa im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) angegeben seien, «schöngerechnet», sie lägen in Wirklichkeit deutlich höher.
In der Studie wurden verschiedene Faktoren untersucht, anhand derer die klimaschädlichen CO2-Emissionen von Straßenbauprojekten im Bundesverkehrswegeplan ermittelt werden. Konkret wurden dabei die Bauprojekte der Bundesfernstraßen B26n bei Würzburg, B13 Ortsumfahrung Merkendorf, B16 Ortsumfahrung Ichenhausen/Kötz und B12 Kempten-Buchloe betrachtet.
Dabei zeigte sich laut BUND, dass diese Faktoren nur unzureichend oder gar nicht berücksichtigt würden. «So fließen beispielsweise die so genannten anlagebedingten Emissionen nur zu einem sehr geringen Teil in die Berechnungen mit ein», hieß es weiter.
Anlagebedingten Emissionen sind CO2, welches durch den Verlust von Kohlenstoffsenken wie Wäldern, Mooren und Böden anfällt. Bei der Versiegelung von Fläche spielen diese Emissionen eine erhebliche Rolle. Im Bundesverkehrswegeplan fielen die enorm wichtigen Moore und auch die Wälder komplett unter den Tisch.
Details zu dem Gutachten, welche die Agentur RegioConsult in Marburg im Auftrag des BUND durchgeführt hat, sollen an diesem Donnerstag (11.00 Uhr) in München vorgestellt werden. Bei der Untersuchung seien die klimaschädlichen Emissionen anhand geplanter bayerischer Straßen nachberechnet worden. «Das heißt, die ohnehin schon sehr schlechte Bilanz im Verkehrssektor ist in Wirklichkeit noch mal um ein Vielfaches schlechter», teilte der BUND mit.