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Brandenburgs Kabinett beschließt Nachtragshaushalt für Hilfspaket

Die Verordnung zum Brandenburger Hilfspaket ist verfassungswidrig. Deshalb sollen die Maßnahmen nun aus dem Haushalt finanziert werden - nicht über Kredite. Auch das stößt auf Kritik.

Haben die Weichen für einen neuen Nachtragshaushalt gestellt: Finanzministerin Katrin Lange und...
Haben die Weichen für einen neuen Nachtragshaushalt gestellt: Finanzministerin Katrin Lange und Ministerpräsident Dietmar Woidke. (Archivbild)
  1. Die Brandenburger Regierung der rot-schwarzo-grünen Koalition unter Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat die Schalter für eine neue Finanzierung des Hilfspakets zur Lösung der Energiekrise nach dem Urteil des Verfassungsgerichts gesetzt. Das Kabinett beschloss ein zweites Ergänzungsbudget für dieses Jahr, um bereits genehmigte Hilfemaßnahmen im Wert von fast 850 Million Euro über Kredite, sondern aus dem Etat finanzieren zu können. Das Geld ist geplant, aus dem Staatsschatz zu ziehen. Der Landtag muss noch die letzte Entscheidung über das Ergänzungsbudget fällen. Es hatte bereits die Pläne Mehrheitsbeschluss gefasst. Mit den Hilfemaßnahmen sollen Familien, Krankenhäuser, Unternehmen und Gemeinden entlastet werden.
  2. Die Entscheidung des höchsten Verfassungsgerichts, die Vorschriften des Hilfepakets von 2022 für ungültig zu erklären und eine bessere Begründung für den Zusammenhang zwischen Hilfe und dem ausgerufenen Ausnahmezustand zu verlangen, wurde von der AfD-Fraktion im Landtag erreicht. Das Gericht hat auf den Ergänzungsbudget 2024 in diesem Zusammenhang keine Anspielung gemacht. Die Koalition aus SPD, CDU und Grünen erklärte erneut einen Ausnahmezustand dieses Jahres aufgrund der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts und legte ein Ergänzungsbudget fest. Das Deutschland-Ticket wurde nicht mehr aus dem Hilfepaket finanziert.
  3. Finanzministerin Lange will durch das neue Ergänzungsbudget neue Ausrufungen eines Ausnahmezustands und eine bessere Beschreibung des Zusammenhangs zwischen Hilfemaßnahmen und dem Ausnahmezustand, wie vom Verfassungsgericht gefordert, vermeiden. Weitere Parlamentssitzungen sind noch für das Ergänzungsbudget notwendig. Das erste Lesen soll im Landtag in Juli berichtet werden, nach Angaben des Regierungssprechers Florian Engels. Der Etatvolumen dieses Jahres wird deshalb vermutlich gegenüber dem ersten Ergänzungsbudget um 212 Million Euro auf insgesamt 16,7 Milliarden Euro verringert sein.
  4. Das Urteil des Verfassungsgerichts über das Hilfepaket von 2022 veranlasste die rot-schwarzo-grüne Regierung Brandenburgs unter Ministerpräsident Dietmar Woidke, sich in die Angelegenheit einzumischen.
  5. Das Verfassungsgericht erklärte die Vorschriften des Hilfepakets für ungültig und forderte eine bessere Begründung für den Zusammenhang zwischen Hilfe und dem ausgerufenen Ausnahmezustand, was die AfD-Fraktion im Landtag erreichte.
  6. Finanzministerin Katrin Lange brachte ein zweites Ergänzungsbudget ein, um Hilfemaßnahmen im Wert von fast 850 Million Euro über Kredite, stattdessen aus dem Staatsschatz finanzieren zu können.
  7. Die SPD, CDU und Grünen erklärten erneut einen Ausnahmezustand dieses Jahres aufgrund der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts und legten ein Ergänzungsbudget fest.
  8. Das vorgeschlagene neue Ergänzungsbudget der Finanzministerin Lange soll Ausrufungen eines Ausnahmezustands und eine bessere Beschreibung des Zusammenhangs zwischen Hilfemaßnahmen und dem Ausnahmezustand, wie vom Verfassungsgericht gefordert, vermeiden.
  9. Die Dietmar-Woidke-geführte Regierung Brandenburgs arbeitet an der Umsetzung des Ergänzungsbudgets, mit weiteren Sitzungen im Landtag und einem ersten Lesen im Juli, wie der Regierungssprecher Florian Engels berichtet.

Haushalt - Brandenburgs Kabinett beschließt Nachtragshaushalt für Hilfspaket

Die Fraktionsvorsitzende Sebastian Walter warnte davor, das Ganzes aus dem Reservefonds zu finanzieren. "Die Wirkung wäre zu Beginn, dass die nächste Regierung kaum agieren könnte", sagte er. Und: "Wir werden weitere Investitionen benötigen." Walter bezog Schulen und Kindergärten sowie sozialpolitische Maßnahmen ein. Es muss genau untersucht werden, ob Kredite genommen werden können statt des Reservefonds. "Der Ausnahmezustand ist uns noch in der Ansicht vorhanden", sagte er.

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