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Brandenburgischer Landtag stimmt gegen Abschiebung aus Abschiebehaftanstalten

Der brandenburgische Landtag hat Forderungen nach dem Bau von Abschiebehaftanstalten zur Abschiebung aller Ausländer, die bis zum Jahresende das Land verlassen müssen, abgelehnt. Alle anderen Fraktionen stimmten am Donnerstag gegen den Vorschlag der AfD-Fraktion, der auch eine Ausweitung der Arbeit der Arbeitsgruppe des Innenministeriums vorsah. Die AfD sagte, die Arbeitsgruppe solle nicht mehr nur für die schnellere Abschiebung von Straftätern zuständig sein, sondern auch für alle ausreisepflichtigen Ausländer. Die Partei will, dass die illegale Einreise nach Deutschland sofort gestoppt wird.

Markus Grunewald, Staatssekretär im Innenministerium, wies darauf hin, dass das Aufenthaltsrecht die Sicherungsverwahrung nur als letztes Mittel vorsehe. Er glaubt auch nicht, dass eine Ausweitung der Befugnisse der Task Force „die Dinge beschleunigen“ wird. Dies entlastet die Kommunen nicht im nötigen Maße, da ausreisepflichtige Ausländer nur einen kleinen Teil der Bevölkerung ausmachen, die umgesiedelt werden muss. Andrea Johlige, eine linke Abgeordnete, warf der AfD „blanken Populismus“ vor. Die Grünen-Innenpolitikerin Marie Schäfer wies darauf hin, dass die rechtlichen Hürden für eine Abschiebung sehr hoch seien.

Der Staatssekretär des Innern erklärte, dass die illegale Einwanderung in Brandenburg täglich zunehme. Grünewald sagte, im Juli dieses Jahres seien jeden Tag durchschnittlich 22 Menschen illegal ins Land eingereist, im August seien es 35 gewesen, und im September werde die Zahl voraussichtlich deutlich über 50 liegen.

Innenminister Michael Stübgen (CDU) forderte deshalb eine strenge Kontrolle der Grenze zu Polen. Allerdings lehnte Bundesinnenministerin Nancy Feser (SPD) diesen Vorschlag an der brandenburgischen Grenze bislang mit Verweis auf das Beispiel der bayerisch-österreichischen Grenze ab. Deshalb hat Stübgen die Zahl der Landespolizisten in den Grenzgebieten erhöht, um verdächtigere Kontrollen verdächtiger zu machen.

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