Ein Neusser Wirt hat in seiner Kneipe eine Kegelbahn, die während der Corona-Pandemie verwaist und später in eine Marihuana-Plantage umgewandelt wurde. Dafür wurde der 57-Jährige am Mittwoch vom Landgericht Düsseldorf wegen Beihilfe zum Drogenhandel und -besitz zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.
Der Wirt gab zu, die Kegelbahn für einen Gast namens “Karl-Heinz” verlassen zu haben. Der für den Betrieb der Plantagen benötigte Strom wird illegal gestohlen.
Als Motiv für die Tat nannte der dreifache Familienvater die massiven Einnahmeausfälle durch den Corona-Lockdown. Der Plantagenbetreiber sicherte ihm zu, alle laufenden Kosten der Bar zu übernehmen, das sind rund 1.500 Euro im Monat.
Im November 2020 stießen Polizei und Feuerwehr auf knapp 500 Anlagen. Sie wurden alarmiert, weil Rauch aus dem Keller der Kegelbahn aufstieg. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Bewährungsstrafe für den Angeklagten, der keine Vorstrafen hat.
Der Richter behielt die Bewährungsstrafe bei, teilweise wegen des Alters des Mannes und seiner drei Kinder. Ein Urteil steht noch aus.