Das Brandenburger Umweltministerium sieht die Studie des Umweltbundesamtes (UBA) zum Wasserhaushalt der Lausitz als Grundlage für weitere Untersuchungen und Studien zum Thema. Aber es gebe noch Schwächen, sagte Umweltdezernent Simon Henneberg am Donnerstag vor dem Braunkohlerat (BKA) des Landes in Cottbus. Die Analyse führt die „Elemente“ zusammen, es fehlt jedoch ein detaillierter Blick beispielsweise auf die Zukunft des Spreewaldes. Die Studie ist keine Grundlage für die Politikgestaltung, sondern dient der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema.
Nach Angaben des UBA drohen im Großraum Berlin und den Gebieten entlang der Spree gravierende Engpässe bei der Trinkwasserversorgung. Wenn in trockenen Sommern die Menge des in die Flüsse eingespeisten Grundwassers deutlich reduziert wird, wenn der Braunkohleabbau eingestellt wird, könnte die Wassermenge in den örtlichen Flüssen um 75 % reduziert werden. Als Lösungsvorschläge empfiehlt die Studie unter anderem den Ausbau von Dämmen und Wasserspeichern sowie den Ausbau bestehender Seen als Wasserspeicher. Die betroffenen Länder sollten außerdem gemeinsam prüfen, wie durch neue Leitungssysteme (z. B. von der Elbe) Wasser aus anderen Regionen möglichst umweltfreundlich in die Spree gepumpt werden kann.
Hintergrund des Problems ist, dass die Wasserführung der Spree seit mehr als einem Jahrhundert durch den Bergbau in der Lausitz künstlich erhöht wird: Grundwasser wurde abgepumpt und dort für den Kohlebergbau eingeleitet. Heute stammt die Hälfte des Wassers im Fluss bei Cottbus aus gepumptem Grundwasser. In heißen Sommermonaten steigt dieser Wert auf 75 %.