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Blutiger Streit um Ukraine-Krieg – 44-jähriger Angeklagter erscheint vor Gericht

Nach Streit um Ukrainekrieg - Prozess um versuchten Totschlag
Der Angeklagte sitzt zwischen seinem Anwalt und einer Übersetzerin.

Ein 44-jähriger Mann steht in Freiburg vor Gericht, weil er in einem ukrainischen Kriegsstreit einen Kollegen schwer verletzt haben soll. Der aus Weißrussland stammende Angeklagte soll bei einer Auseinandersetzung in der Gemeinschaftsunterkunft betrunken gewesen sein und den Mann mindestens sechsmal mit einem Küchenmesser erstochen haben. Wie Oberstaatsanwalt Matthias Rall am Dienstag vor dem Landgericht berichtete, könne nur ein sofortiges Eingreifen am Freiburger Universitätsklinikum die Schwerverletzten retten.

Der Angeklagte gab an, dass er Weißrussland im Jahr 2022 wegen seiner regierungsfeindlichen Haltung verlassen habe, um nach Polen zu gehen. Der in Polen geborene Kollege habe während einer Debatte über Russlands Angriffskrieg in der Ukraine sein Mitgefühl für Kreml-Präsident Wladimir Putin zum Ausdruck gebracht, heißt es in einer vom Anwalt des 44-Jährigen verlesenen Erklärung. Er war wütend: „Ich hatte nie vor, ihn zu töten“, heißt es in der Erklärung. „Es tut mir sehr leid, was passiert ist.“ Der 44-Jährige wurde in Gewahrsam genommen und wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt.

Laut Anklage ereignete sich die Tat im Januar in St. Märgen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Nach eigener Aussage des Beklagten war der Beklagte bei einem polnischen Unternehmen angestellt und arbeitete als Elektriker auf einer Baustelle in Freiburg.

Der Fall wurde zuerst vor dem Bezirksgericht verhandelt. Er wurde einer Jury des Bezirksgerichts übergeben, nachdem festgestellt wurde, dass wahrscheinlich eine Tötungsabsicht vorlag, berichtete das Gericht. Das Urteil wird am 11. September verkündet. (Fall 1 Ks 200 Js 3023/23)

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