Andreas Schwarz, Fraktionsvorsitzender der Grünen, hat Verständnis für den Wunsch, nach neun Jahren wieder aufs Gymnasium zu gehen, zum Beispiel in Bayern. „Ich kann die Intentionen der Initiatoren auch nachvollziehen“, sagte er zum geplanten Volksentscheid in Stuttgart am Freitag. „Denn das ist eine Menge Zeug, das man in acht Jahren Highschool lernen muss – das kann ich nachvollziehen.“ Er sehe Fortschritte, Vorschläge würden bearbeitet, Wissenschaftler konsultiert.
Trotzdem stehe er der Initiative sehr kritisch gegenüber, sagte Schwarz – schlicht wegen Personalmangels. Er warnt davor, dass die Umstellung auf G9 1400 Deputate kosten wird, was nichts ist. „Wir werden auf absehbare Zeit keine Lehrer haben.“ Die Qualitätsdebatte sei auch wichtiger als die Schulstrukturdebatte. Lehrer werden benötigt, um die Bereitstellung von Kursen und die Qualität der Kurse sicherzustellen.
Schwarz betonte weiter, dass Baden-Württemberg bereits ein umfassendes G9-Programm biete. 280 Schulen im Land haben innerhalb von 9 Jahren den Weg zum Abitur geebnet, zum Beispiel an 43 allgemeinbildenden Gymnasien.
Im November musste die Elterninitiative „G9 now“ Unterschriften für einen Volksbegehrensantrag sammeln, um ein neunjähriges Gymnasium für die Rückkehr in die Heimat zu gründen. Auch die Fraktion der Liberaldemokraten forderte diese Woche eine Rückkehr zu den G9.