„Blade Runner“ Oscar Pistorius kämpft für die Freiheit
Oscar Pistorius war Anfang der 2010er Jahre ein großer Star der Para-Szene. Er ist „der schnellste Mann ohne Beine“. Bei drei Paralympischen Spielen gewann er insgesamt sechs Goldmedaillen. 2013 ermordete er seine Freundin. In einem Dauerprozess wurde er zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Jetzt hat er Anspruch auf Bewährung.
Vor zehn Jahren erschoss der Paralympics-Sieger Oscar Pistorius seine Freundin Reeva Steenkamp und wurde später wegen Mordes verurteilt. Jetzt kann der Südafrikaner aus dem Gefängnis entlassen werden. Die Bewährungsbehörden seines Heimatlandes werden heute entscheiden, ob der 37-Jährige aus dem Gefängnis in Atteridgeville auf Bewährung entlassen werden kann. Eigentlich endet seine Haftstrafe erst 2031.
Der frühere Sprint-Star „Blade Runner“ Pistorius scheiterte bei seinem ersten Einsatz im März. Zu diesem Zeitpunkt war das Department of Correctional Services (DCS) der Ansicht, dass er die erforderliche Mindeststrafe noch nicht verbüßt hatte. Gefangene in Südafrika haben nach Verbüßung der Hälfte ihrer Strafe automatisch Anspruch auf eine Überprüfung ihrer Bewährung.
Das Urteil wurde erst 2017 rechtskräftig.
Das Verfassungsgericht lehnte letzten Monat die Einschätzung des DCS ab und entschied, dass die Gefängnisstrafe mit dem Tag beginnen muss, an dem der Gefangene zum ersten Mal ins Gefängnis kam. Dies war 2014 bei Pistorius der Fall.
Der sechsmalige paralympische Goldmedaillengewinner und sechsmalige Weltmeister schoss am Valentinstag 2013 viermal durch die geschlossene Badezimmertür seines Hauses in Pretoria auf Stinkan. Pistorius behauptete, er habe Steenkamp für einen Einbrecher gehalten. Unterdessen warf ihm die Staatsanwaltschaft während des Prozesses vor, dass er von „persönlicher Rache“ motiviert sei.
Pistorius, dem beide Beine amputiert wurden, wurde zunächst des Totschlags für schuldig befunden. (fünf Jahre Gefängnis) und im Berufungsverfahren schließlich des Mordes für schuldig befunden. Im Jahr 2017 wurde er zu 13 Jahren und fünf Monaten Gefängnis verurteilt, doch seine anschließende Berufung beim Obersten Gerichtshof Südafrikas scheiterte. Danach gibt es keine weiteren rechtlichen Möglichkeiten.
Quelle: www.ntv.de