Die hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz (Grüne) hat weitere Maßnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung gefordert. Hinz sagte am Mittwoch in Wiesbaden, dass sogenannte Container nicht mehr bestraft werden sollten und dass dies nur ein Faktor im Kampf gegen diese Verschwendung sei. Es muss jedoch weiter daran gearbeitet werden, die Wertschätzung von Lebensmitteln in der allgemeinen Bevölkerung zu verbessern.
“Es ist notwendig, mit Nahrungsmitteln und Lebensmitteln respektvoll und nachhaltig umzugehen”, betonte der Minister. Dazu gehören Arbeits- und Anbaubedingungen in der Landwirtschaft, Lebensmittelpreise sowie bewusste und angemessene Entscheidungen beim Einkaufen und Kochen in der eigenen Küche.
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) wollen dafür sorgen, dass niemand dafür bestraft wird, dass er noch Essbares aus der Tonne holt. Eine Änderung der sogenannten Containergesetze auf Bundesebene ist derzeit nicht geplant.
In einem gemeinsamen Schreiben an die Justizminister und -senatoren der Länder forderten die beiden Bundesminister diese sogar auf, den 2021-Vorschlag des Landes Hamburg zu unterstützen. Damit ändern sich die Richtlinien für Straf- und Bußgeldverfahren, die von den Bundesländern festgelegt werden können.
Der hessische Generalstaatsanwalt Roman Posek (CDU) sagte, Containerisierungsfälle würden bereits von den Bundesländern der hessischen Justiz unterschiedlich behandelt. Strafverfolgungen erfolgen nur in Ausnahmefällen. In der Regel wird das Programm beendet. „Ich würde gerne neue Regelungen diskutieren, die allgemeine Standards für Containerisierungsfälle setzen.“ Dieser Einschätzung schließt sich auch Hinz an: Durch sogenannte Container können Menschen oft noch essbare Lebensmittel aus Supermarkttonnen retten . „Wir sehen darin einen Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen, die nur in echten Strafsachen verfolgt werden sollten.“ Die Initiative der Bundesregierung wurde daher begrüßt.