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Bitcoin-Schürfen kann umweltfreundlicher werden

Bisher orientierten sich große Mining-Unternehmen bei der Standortwahl nahezu ausschließlich an den Strompreisen und weniger daran, wo die Energie herkommt. Auf diese Weise sind selbst Länder mit autoritären Regierungen und zweifelhaften Stromangeboten für Mining-Unternehmen durchaus reizvoll, vorausgesetzt, der Preis stimmt. Der Einfluss der Politik und der ESG-Branche auf die Mining-Unternehmen wird zunehmend stärker. So nahmen sowohl die US-Regierung unter Biden sowie die EU, energieaufwendige Krypto-Miner ins Visier und haben sogar über Verbote nachgedacht. Auch die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) versucht, den CO2-Fußabdruck gelisteter Firmen zu überprüfen.

Energiekonsum und Rechenleistung

Besonders hoch ist der Energiebedarf beim Mining der immer populärer werdenden Kryptowährungen: Das liegt daran, dass beim Krypto-Mining nicht einfach nur die Coins “geschürft” werden, vielmehr geht es um die Verifizierung von Transaktionen der Coins in der Blockchain. Abgesehen von der Reduzierung der Stromkosten wird deshalb auch über andere Methoden zur Verifizierung von Transaktionen auf der Blockchain beraten, wie zum Beispiel das sparsamere Verfahren des optischen Proof of Work. Ein umfassender Einsatz der neuen Mining-Methoden ist jedoch momentan fraglich. Die Leistung in Proof-of-Work-Netzwerken wie dem von Bitcoin wird in Form von Hashes angegeben. Die Hash-Geschwindigkeit ist somit die Gesamtrechenleistung.

So hat die University of Cambridge den “Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index” entwickelt, der anhand einer interaktiven Karte veranschaulicht, wo der Anteil der Hashes im jeweiligen Land liegt.

Der grüne Spitzenreiter Norwegen

Die Hash-Rate beträgt in Norwegen vergleichsweise geringe 0,58 Prozent. Ein genauerer Blick lohnt sich allerdings trotzdem, da die Stromversorgung für das Bitcoin-Mining in Norwegen zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen generiert wird.

Die Kombination aus Wasser- und Windkraft gestattet es, den Bitcoin grüner zu machen. Dies gilt umso mehr, in Anbetracht der Tatsache, dass die Strompreise in Norwegen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern äußerst günstig sind. Momentan beschäftigen sich Unternehmen wie Bluebite, welches einige Standorte in Norwegen hat, zusätzlich mit dem Thema, wie man die beim Mining entstehende Wärme weiterhin vor Ort nutzen kann.

Aussichten

Nach Meinung von Schuhmacher von Marathon kann der Bitcoin dazu beitragen, die Stromnetze zu dezentralisieren. So könnten Bitcoin-Miner erneuerbare Energieprojekte gemeinschaftlich nutzen, um so profitabler zu werden oder die Energie zu speichern. Großunternehmen im Bereich der Telekommunikation wie etwa die Deutsche Telekom wären in der Lage, Infrastruktur und Netze zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug könnten sie – wie bei den meisten Proof-of-Stake-Blockchains – Krypto-Belohnungen erhalten.

Quellen: www.finanzen.net

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