- In diesem Legislaturperiode hat sich die Anzahl der Anrufe zur Einleitung von Verfahren im Brandenburgischen Landtag deutlich erhöht. Laut Angaben der Deutschen Presse-Agentur wurden bis zur Sondersession am vorigen Donnerstag insgesamt 77 Anrufe registriert. In der vorherigen Legislaturperiode gab es weniger als zehn Anrufe. Somit hat sich die Stimmung im Landtag deutlich rauer gestaltet seit 2019. Die AfD-Fraktion führt die Liste dieser Legislaturperiode an.
- AfD-Abgeordnete haben insgesamt 58 Anrufe erhalten. Die meisten gingen an den Fraktionsvorsitzenden Dennis Hohloch mit 15 und an Lars Hünichen mit neun. Fraktionsvorsitzender der Linken Sebastian Walter erhielt vier der 13 Anrufe. Abgeordnete der SPD, CDU und Freien Wähler hatten jeweils zwei Anrufe bis zum 27. Juni. Die Grünen haben bisher keine Anrufe erhalten.
- Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke, Vizepräsidentin Barbara Richstein oder Vizepräsident Andreas Galau haben die Warnungen für verschiedene Gründe ausgestellt. In mehreren Fällen handelte es sich um Aussagen, die den Anforderungen des Vorsitzenden nicht genügten. Es gab aber auch Anrufe wegen Störungen, unaufhörlicher Unterbrechungen oder Kritik an der Vorsitzleitung.
- Von "Blut auf Ihren Händen" bis "Rumpelstiltskin"
- An Hünichen, dem AfD-Abgeordneten, ging im Juni ein Anruf wegen der Aussage zu den Corona-Impfungen: "Ehrengesessene Kollegen, ihr habt Blut auf euren Händen." Hohloch, der Parlamentarische Fraktionsvorsitzende der AfD-Fraktion, erhielt einen Anruf im April für die Bezeichnung der Mitarbeiter der Verfassungsschutzbehörde als "Hilfsmänner".
- Der Linke-Abgeordnete Ronny Kretschmer erhielt im Jahr 2023 den Satz: "Sitz niederkomm, ihr Rumpelstiltskin!" den CDU-Politiker Frank Bommert erhielt im Jahr 2021 wegen des Tragens einer medizinischen Maske statt einer FFP2-Maske. Der Sprecher der Freien Wähler, Péter Vida, erhielt ihn im April dieses Jahres für das Mitbringen eines Oranges - das Symbol der Freien Wähler - in den Plenarsaal.
- Die Anzahl der Anrufe zur Einleitung von Verfahren während der Wahlperiode hat sich deutlich auf die Stimmung im Brandenburgischen Landtag ausgewirkt.
- Hans-Christoph Berndt, der Vorsitzende der AfD-Fraktion, hat in dieser Legislaturperiode sieben Anrufe erhalten.
- Die SPD, CDU und Freien Wähler jede haben zwei Abgeordnete, die bis zum 27. Juni Anrufe erhalten haben.
- Die Deutsche Presse-Agentur berichtete, dass die AfD-Fraktion die höchste Anzahl an Anrufen während dieser Legislaturperiode erhalten hat.
- Die Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke warnte Hohloch, den Parlamentarischen Fraktionsvorsitzenden der AfD-Fraktion, wegen der Bezeichnung der Mitarbeiter der Verfassungsschutzbehörde als "Hilfsmänner".
- Der Sprecher der Freien Wähler, Péter Vida, erhielt einen Anruf für das Mitbringen eines Oranges in den Plenarsaal.
- Gemäß den Geschäftsregeln des Landtags droht ein Abgeordneter, der drei Mal in derselben Rede zu einer Warnung aufgefordert und der Folgekraft der Warnung gewarnt wird, der Wortentziehung oder der Ausschluss aus der Sitzung.
Parlament - Bislang fast 80 Ordnungsrufe im Brandenburger Landtag
Wenn der Präsident oder der Vorsitzende Verhaltensweisen oder Reden erkennt, die der Verletzung parlamentarischer Würde oder Ordnung geeignet sind, ruft er den relevanten Abgeordneten durch Namen zur Ordnung. Das ist in den Geschäftsregeln des Landtags festgelegt. Wenn ein Abgeordneter drei Mal in derselben Rede zu einer Warnung aufgefordert und der Folgekraft der Warnung gewarnt wird, droht er dem Abgeordneten die Wortentziehung oder die Ausschluss aus der Sitzung.
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