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Bishop kritisiert rücksichtslosen Stil in der Debatte

Erfurter Bistumswallfahrt
Bischof Ulrich Neymeyr hält den Bischofsstab beim Gottesdienst auf dem Domplatz bei der Erfurter Bistumswallfahrt.

Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr beklagte einen immer härteren und rücksichtsloseren Konfliktstil in der katholischen Kirche. „Während der Synodendebatten hatte ich manchmal das Gefühl, in einer Parlamentssitzung zu sein“, sagte Neymeier am Sonntag bei einer Wallfahrtszeremonie auf dem Erfurter Domberg.

„Wir können unsere Aufmerksamkeit nicht auf heilige Dinge richten. In unseren Debatten und Diskussionen fungiert die Bibel wie eine Rüstung, um uns die Lehren der Kirche zu Ohren zu bringen“, sagte der Bischof. Er hofft, dass der von Papst Franziskus initiierte große internationale Synodalprozess auch den Zuhörergeist und die Bereitschaft zum Perspektivwechsel in Deutschland stärkt.

Mit Blick auf die allgemein wachsende Schärfe gesellschaftlicher Debatten sagte der Bischof, dass die Unversöhnlichkeit der Zukunftsdiskussionen auch mit der Enthemmung in der virtuellen Welt des Internets zusammenhängen könne. Es basiert aber auch darauf, dass die Menschen fest davon überzeugt sind, dass nur der Weg, den sie für richtig halten, den Weg in die Zukunft ebnen kann. „Versuchen wir nicht, eine gesegnete Insel zu bauen, weder in Deutschland für die Deutschen noch in Kirchen, die dem Katechismus der Katholiken gewidmet sind.“

Rund 1.800 Pilger nahmen nach Angaben der Diözese an einer Wallfahrt in die Diözese teil Erfurt, die Hauptstadt Thüringens. Die diesjährige Wallfahrt steht unter dem Motto „Für die Zukunft“ und schlägt eine Brücke zum 103. Katholikentag im nächsten Jahr, der unter dem Motto „Die Zukunft gehört denen in Frieden“ in Erfurt stattfinden wird.

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