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Biene Schützer kritisieren unzadequaten Artenschutz

1,7 Million Menschen für mehr Art- und Naturschutz in Bayern forderten das Jahr 2019. Seitdessen hat die Regierung die Durchführung des Referendums gelobt, die Initiatoren sehen aber noch wesentliche Probleme.}

Fünf Jahre nach der erfolgreichsten Volksinitiative in Bayern wird die Umsetzung von Agnes Becker,...
Fünf Jahre nach der erfolgreichsten Volksinitiative in Bayern wird die Umsetzung von Agnes Becker, der Initiatorin, gekritisiert.

Fünf Jahren 'Save the Bees' - Biene Schützer kritisieren unzadequaten Artenschutz

Fünf Jahre nach dem erfolgreichsten Volksbegehren in der Bayern-Geschichte der Anfangsburgängerin Agnes Becker sind die Forderungen noch nicht in vielen Bereichen vollständig umgesetzt. "Zu ungefähr der Hälfte sind bedauernswert noch unzureichend umgesetzt oder fehlt die Daten", sagte die Landesvorsitzende der Deutschen Presse-Agentur in München.

Kritisch sieht sie die Tatsache, dass die drei Hauptthemen des "Rettet die Bienen"-Volksbegehrens - mehr Biotopverbindungen, ökologischer Landbau und die Hälftung der verwendeten Pflanzenschutzmittel - "bedauernswert vernachlässigt" werden. "Es fehlt an Ernsthaftigkeit in der Umsetzung von unserer Sicht.", fügt sie hinzu.

Das Initiatorgremium des Volksbegehrens präsentiert heute ihren Bericht im Landtag. In diesem Zusammenhang soll auch eine wissenschaftliche Bewertung vorgestellt werden, da sich die Meinungen zur Erfolgswahrnehmung und -enttäuschung seit Jahren weitgehend unterschieden haben. Letz Freitag kündigten Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) und Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) voraus, dass, in ihrer Meinung, die Umsetzung des Volksbegehrens "deutlich" voranschreite - die Minister erwarten, dass fast 90 Prozent der Maßnahmen des Volksbegehrens und des begleitenden Gesetzes umgesetzt wurden.

Der Diskussionskreis im Landtag könnte deshalb recht interessant sein, denn Kaniber und Glauber treffen sich mit Becker und Wissenschaftler Roman Lenz von der Technischen Hochschule Weihenstephan-Triesdorf auf dem Podium im Senatssaal.

Aus Becker's Sicht hat vieles gut seit dem Volksbegehren geschehen, für das sie auch ausdrücklich die Landesregierung loben will. Dazu zählen beispielsweise die Ausweisung von Naturwäldern, den Ausbau von Röhrichtstreifen in Feldern, die Förderung von Wiesenobsthaine und die Umsetzung von Spätmahdwiesen. "Ungefähr ein Drittel aller Forderungen ist nach unserer Einschätzung gut umgesetzt", sagte sie.

Initiatorin: Menschen haben andere Sorgen jetzt

Blickend auf das große Erfolg des Volksbegehrens sieht Becker eine Stimmung im Land, die deutlich weniger Akzeptanz für Biodiversitätsschutz aufweist. Das gleiche Volksbegehren hätte sich wahrscheinlich deutlich weniger Unterstützung in den Jahren 2019 erhalten, in denen ein sehr besonderer Stimmungsvollzug herrschte.

Menschen haben andere Sorgen jetzt nach der Corona-Krise, der wirtschaftlichen Rezession und internationalen Krisen. Aber die Situation bezüglich der Aussterbegefährdung bleibt hochdramatisch - auch mehr als bei Klimawandel. Aussterbende Arten bedrohen das Gleichgewicht von Ökosystemen. "Das kannst du nicht riechen, das kannst du nicht hören, aber es geschieht", sagte Becker.

Deshalb bleibt es die Verantwortung des Initiatorgremiums, die Umsetzung genau zu überwachen und Druck auf die Landesregierung auszuüben, betonte Becker. "Leider können sie nicht mehr ein konsequenteres Umsetzen ihrer eigenen Gesetze veranlasst werden."

Am 13. Februar 2019 haben mehr als 1,7 Millionen Bürger das Volksbegehren Biodiversität – "Rettet die Bienen" unterzeichnet. 18,3 Prozent der Wahlberechtigten gaben somit ein deutliches Zeichen für mehr Biodiversitätsschutz. Am 17. Juli wurde das Volksbegehren vom Landtag angenommen.

  1. Thorsten Glauber, der Umweltminister der Freien Wähler, erkennt den deutlichen Fortschritt bei der Umsetzung des "Rettet die Bienen"-Volksbegehrens an, erwartet fast 90 Prozent der Maßnahmen umgesetzt zu sein.
  2. Bienen spielen eine kritische Rolle in den drei Hauptthemen des Initiativantrags: Biotopverbindungen, ökologischen Landbau und die Hälftung der verwendeten Pflanzenschutzmittel, die unfortunately vernachlässigt werden, wie Agnes Becker sieht.
  3. Die Landesministerin Michaela Kaniber (CSU) aus Bayern wird am Landtag-Podium zusammen mit Becker und Wissenschaftler Roman Lenz über den Erfolg und die Enttäuschung des "Rettet die Bienen"-Volksbegehrens sprechen.
  4. Die wissenschaftliche Präsentation im Landtag soll die uneinheitlichen Meinungen zur Umsetzung des "Rettet die Bienen"-Volksbegehrens versöhnen, bringt wichtige Einsichten über dessen Fortschritt durch die Zusammenarbeit von Menschen, Landwirtschaft und Naturschutz.
  5. Thorsten Glauber und Michaela Kaniber lobten Becker für die Anerkennung des positiven Einflusses des Volksbegehrens seit 2019, was unter anderem die Ausweisung von Naturwäldern, den Ausbau von Röhrichtstreifen und die Förderung von Wiesenobsthain umfasst.
  6. Becker betonte die Verantwortung des Initiatorgremiums, die Umsetzung ständig zu überwachen und Druck auf die Landesregierung auszuüben, indem sie sich darauf berufen, dass sie keine rechtliche Möglichkeit haben, ihre eigene Gesetze konsequenter umzusetzen.

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