US-Präsident Joe Biden hat Israel aufgefordert, nach den «Regeln des Krieges» zu handeln. «Ich kenne Bibi seit über 40 Jahren und habe eine sehr offene Beziehung zu ihm, ich kenne ihn gut», sagte Biden am Mittwochnachmittag (Ortszeit) über den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den er beim Spitznamen nannte.
Es sei wirklich wichtig, dass Israel trotz all des Ärgers und des Frusts nach den Regeln des Krieges handele, so Biden in seiner Rede. «Und es gibt Regeln des Krieges», fügte er hinzu.
Biden: Zahl der zivilen Opfer so gering wie möglich halten
Biden hatte US-Medien zufolge den israelischen Premier bereits in Gesprächen aufgefordert, die Zahl der zivilen Opfer in Gaza so gering wie möglich zu halten und nach dem Völkerrecht zu handeln. In einer Rede am Dienstag sagte Biden mit Blick auf Netanjahu: «Wir haben auch darüber gesprochen, dass Demokratien wie Israel und die Vereinigten Staaten stärker und sicherer sind, wenn wir nach rechtsstaatlichen Grundsätzen handeln.»
Biden sprach vor führenden Vertreterinnen und Vertretern jüdischer Gemeinden. Er richtete dabei auch eine Warnung an den Iran: «Wir haben es den Iranern klar gemacht: Seid vorsichtig.» Bei seiner Rede war der Demokrat sichtlich emotional. «Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Bilder von Terroristen, die Kinder enthaupten, sehen … bestätigt bekommen würde», sagte der US-Präsident weiter. «Es geht nicht um Rache, es geht um Anstand, einfach nur um Anstand», betonte er.
Seine Regierung werde alles tun, um die von der Hamas verschleppten US-Amerikaner in Sicherheit zu bringen, versicherte der 80-Jährige außerdem. Über die Details könne er allerdings nicht sprechen. Mindestens 22 US-Bürgerinnen und -Bürger wurden bei den Angriffen der islamistischen Hamas in Israel getötet.