Vor fast 200 Jahren war er ausgerottet worden, nun ist er zurück: Der Biber besiedelt wieder Düsseldorf. An Baumstämmen in der Urdenbacher Kämpe, einem Altrheinarm im Süden der Landeshauptstadt, habe der Nager sein Markenzeichen hinterlassen – deutliche Nagespuren des kräftigen Gebisses. Wildtierkameras hielten sogar zwei Biber auf einem Foto fest, wie die Stadt nun berichtete.
Der Biber war etwa gegen 1830 im Rheinland ausgerottet worden und wurde seitdem in Düsseldorf nicht mehr in freier Wildbahn gesichtet. Zwar waren 2014 Fraßspuren eines Bibers entdeckt worden, zu einer Ansiedlung sei es damals aber nicht gekommen.
Jetzt ist man in der Stadtverwaltung optimistisch: Weil der Urdenbacher Altrhein großflächig renaturiert wurde, biete er inzwischen einen optimalen Lebensraum für den Biber. Die Stadt rief zur Rücksicht auf: Die Tiere dürften nicht gestört und nicht gefüttert werden.
Der Biber (Castor fiber) kann 30 Kilogramm schwer werden und ist damit das größte Nagetier Deutschlands. Sein breiter Schwanz wird als Biber-Kelle bezeichnet. Biber bauen Dämme und Burgen in kleineren Gewässern. Durch das Aufstauen des Wassers schafft er sich seinen eigenen Lebensraum. Biber ernähren sich von Trieben, Knospen, Blättern, Gräsern, Kräutern, Rinden und Feldfrüchten.
Wegen ihres dichten Fells und ihres Fleisches wurden sie so stark bejagt, dass sie fast ausgestorben waren. 1981 wurde der Biber in der Eifel durch Aussetzung von zwölf Tieren wieder angesiedelt. Es gibt seitdem größer werdende Populationen in der Eifel und am unteren Niederrhein. Auch im Sauerland wurde er unlängst gesichtet. Zuletzt war ihre Zahl in NRW auf mehr als 1000 beziffert worden.