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Bewertung der Pünktlichkeit der Bahn: Starker Rückgang im Jahr 2022

ICE
Die überlastete Infrastruktur steht bei den Pünktlichkeitsproblemen der Bahn im Fokus.

Fast ein Drittel der Bahnreisenden im Fernverkehr werden im Jahr 2022 mit mindestens 15 Minuten Verspätung an ihrem Ziel ankommen. Laut einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums an die Repräsentanz kamen lediglich 70,6 % der Fahrgäste verspätet am Zielort an. Das Dokument ist bei der Deutschen Presse-Agentur in Berlin erhältlich. Die sogenannte Pünktlichkeitsleistung der Reisenden sank von 2021 bis 2022 um 10 Prozentpunkte. Im Jahr 2017 hatten 86 % der Passagiere weniger als 15 Minuten Verspätung.

Die Bahn veröffentlicht monatlich, wie viele Bahnhöfe weniger als 6 Minuten Verspätung haben (im August lag dieser Anteil im Fernverkehr bei 63,4 %). Allerdings lassen sich daraus keine Rückschlüsse auf die Häufigkeit verpasster Anschlüsse oder kompletter Zugausfälle ziehen. Daher ist die Pünktlichkeitsleistung der Passagiere näher am tatsächlichen Reiseerlebnis des Passagiers, da auch verpasste Anschlüsse Auswirkungen auf die Statistiken haben. Auch die Bahnen führen Aufzeichnungen, veröffentlichen diese jedoch nicht regelmäßig.

Infrastruktur überlastet

Seit Monaten stehen die Bahnen wegen mangelnder Pünktlichkeit in der Kritik. Im Jahr 2022 brachen die Preise ein, da viele Baustellen den Verkehr beeinträchtigten. Die Schieneninfrastruktur gilt als marode und wurde in den letzten Jahren kaum modernisiert, gleichzeitig steigt jedoch die Nachfrage nach Bahntransporten. Das bestehende Netz bietet kaum Kapazitäten für zusätzliche Züge.

Dies spiegelt sich auch in den Gründen für Verzögerungen wider. Laut der Antwort des Verkehrsministeriums sind 60,9 % der „Verzögerungsvorfälle“ zwischen Januar und Juli 2023 auf „stressbedingte Verspätungen“ zurückzuführen – verglichen mit 46,4 % im Jahr 2015. Zu dieser Verspätungsart zählen unter anderem Zugfolgekonflikte. Da die Bahn in den 1990er Jahren viele Gleise und Weichen entfernte, können sich die Züge an vielen Stellen im Streckennetz nicht gegenseitig überholen.

„Viele betroffene Fahrgäste leiden unter der Infrastruktur, die immer mehr Züge aufholen muss.“ Matthias Gastel, eisenbahnpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, sagte: „Angebotsausweitungen sind derzeit nur begrenzt möglich.“ Insbesondere im Nah- und Personenverkehr können bessere Leistungen nur durch den Ausbau zusätzlicher Infrastruktur erbracht werden. “ sagte Gastel. Zum Wohle der Fahrgäste werden nicht nur weitere Renovierungen und Erweiterungen durchgeführt, sondern auch Neubauten durchgeführt.

Die Bahn plant die Durchführung einer Vielzahl besonders wichtiger Strecken in den kommenden Jahren. Eine umfassende Sanierung des . Ziel ist es, die Pünktlichkeit zu verbessern und die Kapazität des Netzes durch neuere Bahntechnik zu erhöhen. Der Neubau wird zunächst eine Nebenrolle spielen.

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