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Betroffen waren italienische Diplomaten in Berlin und Barcelona

Italienische Diplomaten in Berlin und Barcelona verwüstet. Unbekannte haben am Freitagabend das Auto eines Botschaftsangestellten in Berlin in Brand gesteckt, wie das italienische Außenministerium am Samstag mitteilte. Die Berliner Polizei bestätigte den Vorfall auf Anfrage. Der Diplomatenwagen eines Mitarbeiters der italienischen Botschaft ist nach Angaben einer Sprecherin am frühen Freitagmorgen in Berlin-Schöneberg in Brand geraten. Staatssicherheitsbehörden ermitteln, ob die Polizei an Brandstiftung beteiligt war. Unklar war zunächst, ob die Operation gezielt Diplomaten oder die italienische Regierung ins Visier nahm. Niemand wurde bei dem Vorfall verletzt. In Berlin wurden regelmäßig Autos angezündet.

In Barcelona wurden nach Angaben des italienischen Außenministeriums Fenster des italienischen Generalkonsulats eingeschlagen und eine Wand am Eingang unkenntlich gemacht. Auch dort wurde niemand verletzt. Graffiti wies auf Anarchisten als Täter hin.

In einer Erklärung sagte die italienische Premierministerin Giorgia Meloni, dass ihre Regierung „diese neuen Vorfälle von Gewalt gegen unsere Beamten und diplomatischen Vertretungen beobachtet und wachsam gegenüber ihnen ist“. Der italienische Außenminister Antonio Tajani hat darum gebeten zu prüfen, ob Italiens diplomatische Vertretungen und Mitarbeiter künftig besser geschützt werden müssen.

Anfang Dezember wurde das Auto eines Botschaftsangestellten in Athen mit Molotow-Cocktails angegriffen und in Brand gesteckt. Eine griechische anarchistische Gruppe übernahm später die Verantwortung für das Verbrechen.

Medienberichten zufolge untersuchen die italienischen Sicherheitsbehörden Verbindungen zwischen den jüngsten Ereignissen und dem Hungerstreik des inhaftierten Anarchisten Alfredo Cospito. Der 55-Jährige sitzt wegen des Bombenanschlags auf eine Polizeiakademie im Jahr 2006 und der Erschießung eines Managers im Jahr 2012 in einem sardischen Gefängnis. Weil ihn der Staat als gefährlichen Terroristen einstufte, war er härtesten Haftbedingungen ausgesetzt – normalerweise der Top-Mafia vorbehalten. Dafür befindet er sich seit etwa 100 Tagen im Hungerstreik.

Bilder vom Konsulat zeigen, wie Cospito Amnestie und Freiheit von Graffiti fordert.

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