Für Kinder von Mitarbeitenden der hessischen Landesbehörden und -einrichtungen ab drei Jahren stehen insgesamt 895 Betriebs-Kitaplätze zur Verfügung. Das geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion im hessischen Landtag hervor. Die meisten davon sind für Mitarbeiter-Kinder der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt (240 Plätze), des Universitätsklinikums Frankfurt (130), der Technischen Universität Darmstadt (110) und der Philipps-Universität in Marburg (108) vorgesehen.
Aber auch für weitere Universitäten und Hochschulen, für das Polizeipräsidium und die Finanzämter in Frankfurt und Fulda, für die hessische Zentrale für Datenverarbeitung sowie für verschiedene Ministerien steht jeweils eine gewisse Anzahl an Betriebs-Kita-Plätzen bereit. Hinzu kamen im vergangenen Jahr für die Bediensteten der Ministerien mit Dienstort Wiesbaden 30 Krippen-Plätze für Kinder unter drei Jahren sowie für Notfälle eine Betreuung für Kinder bis unter sechs Jahre.
Die Landesregierung hatte 2011 ein eigenes Gütesiegel «Familienfreundlicher Arbeitgeber Land Hessen» entwickelt, das Besonderheiten des öffentlichen Dienstes berücksichtigen und allen Dienststellen des Landes offenstehen soll. Die Zuständigkeit dafür liegt beim Innenministerium. Ziel sei eine Fortentwicklung einer wertschätzenden und familienfreundlichen Führungskultur und einer guten Teamentwicklung, erklärte das Ministerium.
Für Dienststellen, die das Gütesiegel erlangen möchten, werde jeweils ein Workshop mit Beschäftigten aller Hierarchieebenen veranstaltet, und es würden Zielvereinbarungen geschlossen, die in einem bestimmten Zeitraum erreicht werden müssen. Auf die Frage der Linksfraktion, ob die Landesregierung es für angemessen halte, «sich selbst Gütesiegel zu verleihen», erklärte Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU): «Von Maßnahmen zur Stärkung der Familienfreundlichkeit profitieren die Bediensteten.» Deshalb begrüße man, wenn Dienststellen entsprechende Maßnahmen ergreifen.