Sozialminister Manne Lucha (die Grünen) lud laut einem Bericht führende kommunale Verbände zu einem Treffen am Dienstag ein, um zu diskutieren, wie unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreut werden können. Stadträte und Kreistage haben dem Minister in den vergangenen Wochen mehrere Kündigungsschreiben geschrieben, berichtete der Südwestrundfunk am Donnerstag. Dafür drängen sie auf mehr finanzielle und organisatorische Unterstützung durch den Staat. Aus Mangel an Personal konnten Einrichtungen der Jugendhilfe keine jungen Menschen aufnehmen und betreuen.
Darüber hinaus sollten Staaten ebenso wie Erwachsene minderjährige Flüchtlinge in Erstaufnahmeeinrichtungen unterbringen und registrieren. „Wir sehen darin derzeit die einzige Chance, einen Kollaps auf lokaler Ebene zu vermeiden.“ Landeshauptmann Joachim Walter hatte bereits im Vorfeld des Flüchtlingsgipfels Anfang Dezember ein solches Erstaufnahmesystem gefordert.
Zuvor hatte Lucha laut SWR diese Vorschläge abgelehnt und an den Verein geschrieben: „Der Aufbau einer zentralen Erstaufnahmeeinrichtung würde einen erheblichen Zeitaufwand in Anspruch nehmen, um die nötigen räumlichen und vor allem personellen Voraussetzungen zu schaffen Ressourcen. »Darüber hinaus sind auch im Bereich der Jugendhilfe redundante Doppelstrukturen entstanden.
In Spitzenzeiten 2016 und 2017 kamen bis zu 9.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach Baden-Württemberg. Im vergangenen Jahr dort rund 3180. Darüber hinaus stellt der Staat den Kommunen bereits 100 Millionen Euro pro Jahr an Pflege- und Versorgungsunterstützung zur Verfügung.