Im Streit um ihren Tarifvertrag haben am Dienstag mehrere Hundert Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in Flensburg demonstriert. Mit dem ganztägigen Warnstreik soll deutlich gemacht werden, dass in der zweiten Verhandlungsrunde ein Angebot der Arbeitgeber auf den Tisch muss, wie der Beamtenbund dbb mitteilte. «Es ist unbegreiflich, dass die Arbeitgeberseite sich auch in Zeiten massiver Preisanstiege nicht von ihrem Blockade-Ritual trennen will», sagte dbb-Vize und -Tarifchef Volker Geyer in Flensburg. «Unsere Forderung wird als dreist und übertrieben abgetan, doch ein Gegenangebot legen sie uns nicht vor.»
Wertschätzung in Form einer finanziellen Verbesserung sei besonders im Licht der jüngsten Krisenjahre gerechtfertigt, sagte Geyer. «Die Leistungen der Kolleginnen und Kollegen während der Corona-Pandemie und in der Bewältigung der Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine waren und sind herausragend.»
Bei den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen verhandeln Arbeitgeber und Gewerkschaften über die Einkommen von bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Nach der ersten Verhandlungsrunde am 24. Januar vertagten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber ergebnislos. Die Gespräche sollen am 22. und 23. Februar weitergehen.
Bestreikt wurden etwa das Technische Betriebszentrum und Friedhöfe der Stadt Flensburg, das Kraftfahrtbundesamt sowie die Bundeswehrverwaltung. Auch der Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel war betroffen.