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Berlin: Kolonialgeschichte des Kaiserreichs sichtbar machen

Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU)
Joe Chialo (CDU), Berliner Senator für Kultur.

Berlin will seine Rolle auch als Basis der Kolonialgeschichte des einstigen Kaiserreichs sichtbar machen. Kultursenator Joe Chialo verwies am Mittwoch auf zahlreiche Straßen oder Plätze in der Stadt, die noch immer mit dem Kolonialismus verbundene Namen tragen. Daran sei zu erkennen, «dass Berlin als ehemalige Reichshauptstadt des Deutschen Kaiserreiches einst das politische Zentrum der deutschen Kolonialherrschaft war», sagte der CDU-Politiker.

Chialo weihte eine Mahn- und Erinnerungsstele am ehemaligen «Afrika-Haus» im Stadtteil Tiergarten ein, dem Sitz der früheren Deutschen Kolonialgesellschaft. Hier wurden von 1887 an die wichtigsten Entscheidungen für die deutschen Kolonien entwickelt. «Was hier besprochen, geplant und in Angriff genommen wurde, hatte massive Auswirkungen und oft tödliche Folgen für die Menschen in den deutschen Kolonien Afrikas», sagte Chialo, der selbst Wurzeln in Tansania hat, einem Teil der damaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika.

Die Interessensvertretung der Kolonialbewegung sei nicht einfach eine Lobbygruppe gewesen. «Die Deutsche Kolonialgesellschaft war ganz wesentlich daran beteiligt, Kolonialpolitik zu einem Schwerpunkt im Weltmachtstreben des Kaiserreiches zu machen», so Chialo.

Berlin will an Orten der Kolonialgeschichte im öffentlichen Raum an diese Kolonialvergangenheit erinnern. Bis nächstes Jahr solle dafür ein Erinnerungskonzept erarbeitet werden. Auf dieser Grundlage sollten «alle bislang unmarkierten Orte in Zukunft sichtbar gemacht und im Stadtraum hervorgehoben werden», so Chialo.

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