zum Inhalt

Berisha lässt Augsburg jubeln: Dämpfer für Alonso und Bayer

FC Augsburg - Bayer Leverkusen
Jeremie Frimpong von Bayer Leverkusen (l) und Kelvin Yeboah vom FC Augsburg im Zweikampf um den Ball.

Der FC Augsburg um Siegtorschütze Mergim Berisha hat Bayer Leverkusen den nächsten Dämpfer in der Fußball-Bundesliga verpasst. Nach dem 0:2 gegen Borussia Dortmund kassierten die Rheinländer am Freitag durch das 0:1 (0:0) in Augsburg einen weiteren Rückschlag bei ihrer zwischenzeitlich so vielversprechend anmutenden Aufholjagd unter Trainer Xabi Alonso. Berisha nutzte eiskalt den überraschend großen Freiraum, den die Leverkusener Verteidiger ihm nach einem Eckball ließen, und köpfte zum fünften Mal in einem Heimspiel in dieser Saison zum 1:0 ein (55. Minute).

Nach dem für die Augsburger befreienden Treffer vor 27 318 Zuschauern jubelte der U21-Europameister verhaltender als zuletzt nach seinem Tor beim 1:3 in Freiburg, als er den Zorn der Freiburger Fans auf sich gezogen hatte. Für die Mannschaft von Trainer Enrico Maaßen war es beim Bestreben, das eigene Stadion wieder «zu einer Festung» zu machen, der zweite Sieg im zweiten Heimspiel in diesem Jahr. Leverkusen kassierte nach zuvor fünf Siegen am Stück die zweite Niederlage nacheinander. Der FCA verkürzte den Rückstand auf Leverkusen auf drei Zähler.

«Wir werden probieren, uns hochzuarbeiten», sagte der frühere Weltmeister Alonso. Dass dies ein schwieriger Weg ist, wurde der hochveranlagten Bayer-Mannschaft auch in Augsburg vor Augen geführt. In einem intensiven Spiel gab es viele Zweikämpfe, Torchancen hatten dagegen eher Seltenheitswert.

Die beste Möglichkeit besaß in den ersten 45 Minuten noch Moussa Diaby mit einem Pfostentreffer (29.). Doch der pfeilschnelle Außenstürmer ist kein Torjäger wie Patrik Schick, der bei den Rheinländern schmerzlich vermisst wird. Seit Anfang November fehlt der zweitbeste Bundesliga-Torschütze der Vorsaison (24 Treffer) bereits wegen Leistenproblemen und auch dieses Mal reichte es für den Tschechen nicht für einen Platz im Kader.

Dass sich Bayer im kreativen Bereich schwertat, lag aber auch daran, dass Alonso dem lange verletzten Jung-Nationalspieler Florian Wirtz eine kleine Schaffenspause gönnte und ihn zunächst auf der Bank ließ. «Er braucht Zeit, um sein bestes Niveau zurückzubekommen. Wir müssen ihm helfen», sagte Alonso über den 19-Jährigen, der zuletzt beim 2:0 gegen Bochum sein Startelf-Comeback nach Kreuzbandriss und 318 Tagen Pause gegeben hatte. In der 62. Minute kam er aber doch in die Partie.

Die Augsburger standen defensiv kompakt und kontrollierten über weite Strecken die Partie. Nach vorne ging aber auch nicht viel, zumal der bislang treffsicherste FCA-Torschütze Ermedin Demirovic wegen einer Gelb-Sperre fehlte. Ein Schuss des Kroaten Dion Drena Beljo war nicht wirklich eine Prüfung für Lukas Hradecky (31.). Neben Beljo durfte in Arne Engels ein weiterer Winter-Neuzugang von Beginn an ran, der Belgier wusste wie zuletzt durchaus zu gefallen.

Die Augsburger waren auch im zweiten Durchgang die etwas aktivere Mannschaft. Ein Distanzschuss von Beljo konnte Hradecky noch parieren, bei der folgenden Ecke war es aber passiert. Engels, der beim FCA auch für die Standards zuständig ist, findet Berisha, der per Kopf zur Führung einnickt. Allerdings wurde der Stürmer von der Leverkusener Hintermannschaft auch völlig allein gelassen, was Alonso kaum gefallen haben dürfte. In einer deutlich unterhaltsameren zweiten Hälfte riskierte Leverkusen am Ende mehr, allerdings ohne Erfolg.

Kommentare

Aktuelles