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Berichte: Mehr Länder im Visier von Chinas Ballon-Spionage

Ballon über den USA
Der später vom Militär abgeschossene Ballon vor der Küste des US-Bundesstaats South Carolina.

China hat US-Medienberichten zufolge mit einer Flotte von Spionageballons mehr als 40 Länder auf fünf Kontinenten ins Visier genommen. Das meldeten mehrere US-Medien, darunter die «New York Times» und die «Washington Post», am Donnerstag übereinstimmend unter Berufung auf einen hochrangigen Mitarbeiter des Außenministeriums in Washington.

Der vor der US-Küste abgeschossene chinesische Ballon habe über «mehrere Antennen» verfügt – in einer Anordnung, die China wahrscheinlich in die Lage versetzt habe, «Kommunikation zu sammeln und zu lokalisieren», hieß es weiter.

Die USA hätten mit Hilfe von Aufklärungsflugzeugen hochauflösende Bilder gemacht, um die Fähigkeiten des Ballons zu bestimmen, während sich dieser noch im amerikanischen Luftraum befunden habe. Die Ausrüstung des Ballons habe «eindeutig der nachrichtendienstlichen Überwachung» gedient und stimme nicht mit der Ausrüstung von Wetterballons überein.

Das Auftauchen eines gewaltigen chinesischen Beobachtungsballons über US-Territorium hatte die ohnehin frostigen Beziehungen beider Länder weiter abgekühlt. Das US-Militär hatte den Ballon am Samstag vor der Küste des Bundesstaates South Carolina über dem Atlantik abgeschossen. Die US-Regierung wirft China vor, es habe Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Peking sprach dagegen von einem zivilen Forschungsballon vor allem für meteorologische Zwecke. Dieser sei vom Kurs abgekommen, der Abschuss eine «Überreaktion».

Angesichts des Streits hatte US-Außenminister Antony Blinken kurzfristig eine Reise nach Peking abgesagt. Blinken hatte bereits am Mittwoch erklärt, der abgeschossene chinesische Ballon sei Teil eines umfangreichen Überwachungsprogramms. «Die Vereinigten Staaten waren nicht das einzige Ziel dieses breit angelegten Programms, das die Souveränität von Ländern auf fünf Kontinenten verletzt hat.» Die USA hätten dazu mit Dutzenden Ländern Informationen ausgetauscht.

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