Seit Beginn der systematisch kritischen Proteste vor mehr als vier Monaten sind im Iran laut Menschenrechtsaktivisten mindestens 527 Menschen getötet worden. Darunter waren laut einem Bericht der Human Rights Activists News Agency (HRANA), einer in den USA ansässigen Gruppe, 71 Minderjährige und 70 Angehörige der Polizei und anderer Sicherheitsbehörden.
Insgesamt wurden fast 20.000 Menschen festgenommen. Mehr als hundert von ihnen droht die Todesstrafe. Mehrere Demonstranten wurden hingerichtet.
Die Proteste in der Islamischen Republik begannen Mitte September. Auslöser war der Tod von Mahsa Amini, einem 22-jährigen iranischen Kurden. Die Sittenpolizei verhaftete sie, weil sie sich angeblich nicht an das obligatorische Tragen des Kopftuchs gehalten hatte. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seitdem gibt es Demonstrationen gegen die Repressionslinie der Regierung und das islamische Herrschaftssystem.
Aus mehr als 160 Städten außerhalb der Hauptstadt Teheran wurden Proteste gemeldet. Die iranische Regierung oder Behörden haben keine Angaben zur Gesamtzahl der Todesfälle und Festnahmen gemacht. Nach neuesten Statistiken hat der Iran etwa 88 Millionen Einwohner.