Die Zahl der Toten nach den verheerenden Busch- und Waldbränden auf der Insel Maui im US-Bundesstaat Hawaii ist auf 55 gestiegen. Das teilte der Bezirk Maui am späten Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Die Löscharbeiten auf der Insel dauerten an. Es sei zu befürchten, dass die Zahl der Opfer noch ansteige, berichteten örtliche Medien unter Berufung auf die Behörden. Mindestens 20 Menschen seien durch Verbrennungen schwer verletzt worden, der Zustand von einigen von ihnen sei kritisch.
Es werden auch noch Personen vermisst. Wie viele, sei aber schwer zu sagen, hieß es unter Berufung auf Mauis Polizeichef John Pelletier. Dies liege auch daran, dass der Mobilfunk zusammengebrochen sei. Zudem sind laut der Webseite poweroutage.us noch rund 11.000 Haushalte ohne Strom.
In dem niedergebrannten Küstenort Lahaina habe die Feuerwehr das Feuer bis zum Abend zu rund 80 Prozent unter Kontrolle bringen können. Den Bewohnern des beliebten Touristenortes mit seinen vielen Holzhäusern sei der Zugang aber weiter verboten, weil auch die Rettungsarbeiten andauerten. Zusätzliche Rettungsteams mit Leichenspürhunden aus Kalifornien und dem Bundesstaat Washington seien auf dem Weg nach Maui, hieß es weiter. «Nichts davon ist mehr da. Es ist alles niedergebrannt», sagte Lahainas Bürgermeister Richard Bissen.
Auch Hawaiis Gouverneur Josh Green zeigte sich erschüttert: «Wenn man das ganze Ausmaß der Zerstörung in Lahaina sieht, ist es schockierend. Es sieht aus, als wäre eine Bombe explodiert und dann ein Feuer entbrannt.» Praktisch alle Gebäude müssten wiederaufgebaut werden. Dies werde in die Milliarden Dollar gehen. Zugleich rief er die Hotels auf, die Tausenden obdachlos gewordenen Einwohner aufzunehmen.
Derzeit sind laut Medien sechs Notunterkünfte in Betrieb. Rund 30.000 Besucher seien inzwischen ausgeflogen worden, meldete der Sender CNN unter Berufung auf die Tourismusbehörde. Auf Maui und der Nachbarinsel Hawaii waren am Dienstag mehrere Feuer ausgebrochen, die von starken Winden schnell vergrößert wurden.