Es wird erwartet, dass in einigen Regionen Deutschlands ein Benzinmangel auftreten könnte. Dies betrifft insbesondere Berlin und einige Bundesländer im Osten Deutschlands.
Aber was ist der Grund dafür, und werden Autofahrer in naher Zukunft mit nicht funktionierenden Tankstellen konfrontiert sein?
Benzinmangel in Deutschland: Ölraffinerie im Osten Deutschlands hat die Produktion eingestellt
Seit dem 1. Januar 2023 fließt kein russisches Öl mehr durch die sogenannte “Freundschafts-Pipeline”, berichtet Business Insider.
Der Transport von polnischem und kasachischem Öl erfolgt über Rostock zur Ölraffinerie in Schwedt/Oder. Das Problem ist, dass die Auslastung dieser Raffinerie derzeit nur etwa 50% beträgt. Dies könnte in den nächsten Tagen und Wochen zu möglichen Problemen an den Tankstellen führen.
Laut Shell (einem der Unternehmen neben Rosneft Deutschland und ENI) ist das Auftreten von Engpässen nicht auszuschließen, berichtet die Bild. Darüber hinaus sind die Mitarbeiter seit Jahresbeginn auf Kurzarbeit umgestiegen, so ein Bericht von Business Insider. Benzin wird zurückgehalten.
Ein Verkehrsexperte, Thomas Puls vom Institut der deutschen Wirtschaft, sagte der Wirtschaftszeitschrift, dass bei anhaltend niedriger Auslastung der Anlagen in Ostdeutschland steigende Kraftstoffpreise erwartet werden könnten.
Fahrer aus Berlin, Brandenburg und anderen Bundesländern werden tiefer in die Tasche greifen müssen.
Um Probleme zu vermeiden, muss die Ölraffinerie zu mindestens 70% ausgelastet sein. Neben Öl aus Polen erwägt die Raffinerie auch die Beschaffung von Öl aus Kasachstan. Allerdings müssten sie dabei auf Pipelines durch russisches Gebiet zurückgreifen.
Im Gegensatz zu Ostdeutschland müssen sich Fahrer in Nordrhein-Westfalen, Bayern oder Schleswig-Holstein keine Sorgen um Treibstoffknappheit machen. Diese Bundesländer werden anders versorgt.
Benzinmangel in Deutschland: In Nordrhein-Westfalen, Bayern und Schleswig-Holstein gibt es keine Probleme
Laut einem Bericht des WDR aus dem Sommer 2022 wird Nordrhein-Westfalen hauptsächlich über die Nordseehäfen Rotterdam, Wilhelmshaven und Hamburg versorgt. Bayern, das mit etwas komplizierteren Transportrouten weit weg von den Meeren zu tun hat, bezieht Öl insbesondere aus Adriahäfen wie “Triest“, so die Augsburger Allgemeine.
Es ist derzeit unklar, ob die Bundesregierung in Berlin zukünftig Öl aus Kasachstan für Ostdeutschland beziehen wird.
