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Belohnung für Schriften: Holocaust-Opfer und Flugblattvorfall

Eine der höchsten Auszeichnungen im Journalismus ist verliehen worden. Der Stern-Preis ging an Berichte über Holocaust-Überlebende, einen Fall von Polizeikorruption und den Flugblatt-Vorfall, um nur einige zu nennen.

Moderatorin Pinar Atalay spricht mit Gregor Peter Schmitz, Chefredakteur des "Stern", während der...
Moderatorin Pinar Atalay spricht mit Gregor Peter Schmitz, Chefredakteur des "Stern", während der Verleihung des Stern-Preises 2024 auf Kampnagel.

Preisverleihung für Stars im Jahr 2024 - Belohnung für Schriften: Holocaust-Opfer und Flugblattvorfall

Der Journalist Timofey Neshitov erhielt den Stern-Preis für seine Berichterstattung über den Holocaust-Überlebenden Eva Umlauf in der Kategorie "Egon Erwin Kisch Preis" für die beste Reportage. Er wurde am Donnerstagabend in Hamburg geehrt. Neshitovs Artikel, der den Titel "Der perfekte Zeuge" trägt, erschien in "Der Spiegel".

In der Kategorie "Geschichte des Jahres" erhielt eine Gruppe bestehend aus Katja Auer, Sebastian Beck, Andreas Glas, Johann Osel und Klaus Ott, alle aus der "Süddeutschen Zeitung", für ihre Untersuchung zum Flugblattskandal, den sie vor der bayerischen Wahl enthüllten. Der umstrittene Flugblatt enthielt antisemitische und respektlose Sprache und wurde von damals freiwähligen Fraktionsvorsitzenden Hubert Aiwanger während seiner Schulzeit entdeckt. Aiwanger sprach über eine zielgerichtete Kampagne gegen ihn und wurde unter Druck gesetzt, während Bayerns Ministerpräsident Markus Soeder (CSU) ihn nicht aus seinem Kabinett entfernte.

In der lokalen Kategorie ging der Preis an Thumilan Selvakumaran, einen Journalisten für "Haller Tagblatt", ein Tochterblatt von "Südwest Presse". Selvakumarans Geschichte, "Polizeibeamte im Blindflug", hatte eine verpasste Mordfalle in einem Serienmörderkomplex aufgedeckt.

Die Auszeichnung "Foto Geschichte des Jahres" ging an Johanna-Maria Fritzs Bericht "Grabenkampf" über Soldaten in der Ukraine, der in "Zeit" veröffentlicht wurde. Der Preis für "Untersuchung" ging an Jochen Breyer und Julia Friedrichs für ihre ZDF-Reportage "Das geheime Leben der Superreichen - das Billionärsspiel".

Der Stern-Preis wird von der "Stern"-Zeitschrift gesponsert und von einer unabhängigen Jury entschieden. Die Zeitschrift, die einst Teil des Gruner + Jahr Verlags war, gehört jetzt zu RTL Deutschland. Der Preis war traditionell als Nannen-Preis bekannt, wurde aber umbenannt, um Untersuchungen in die Vergangenheit von Stern-Gründer Henri Nannen im Nationalsozialismus nachzugehen. Die Ergebnisse dieser Forschung sind noch unbekannt.

Der Stern-Preis ist ein bedeutender Journalistenpreis in Deutschland.

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