Das Drama ereignete sich am Sonntagmorgen des 20. März in der belgischen Gemeinde Strépy-Bracquegnies. In den frühen Morgenstunden waren etwa 150 Menschen beim „Ramassage des Gilles“ unterwegs. Bei dieser Tradition ziehen die Menschen von Haus zu Haus und sammeln sich für den Karneval. Die Gemeinde etwa 40 Kilometer südwestlich von Brüssel hat knapp 9.000 Einwohner.
Ein vor Ort anwesender Fernsehmoderator berichtete von dramatischen Szenen. Die Menschen waren gutgelaunt und lachend mit Musik unterwegs. Dann raste ein Fahrzeug in die Menschenmenge, es waren schreckliche Schreie zu hören. Derzeit geht die Polizei noch von einem Unfall aus. Ob der Fahrer absichtlich in Menge gefahren ist, wird derzeit noch ermittelt.
Die Gemeinde richtete sofort einen kommunalen Notfallplan und Opferhilfedienst ein. Der belgische Premierminister Alexander DeCroo äußerte seine Anteilnahme für die Opfer und ihre Angehörigen. Die Karnevalsaison war erst Anfang März wieder gestartet, nachdem zwei Jahre in Folge die Festlichkeiten wegen Corona abgesagt werden mussten.
Der Vorfall hat bei vielen Menschen die schrecklichen Bilder von vor zwei Jahren aus dem nordhessischen Volkmarsen in Erinnerung gerufen. Im Jahr 2020 raste am Rosenmontag ein Autofahrer absichtlich in eine Menschenmenge. Damals wurden 88 Menschen schwer verletzt, darunter 26 Kinder. Der Fahrer wurde inzwischen zu einer lebenslange Haftstrafe verurteilt.