zum Inhalt

Belbook fordert faire Reformen durch internationale Gremien

Annalena Baerbock
Außenministerin Annalena Baerbock spricht zur Eröffnung der Konferenz der Leiterinnen und Leiter deutscher Auslandsvertretungen im Auswärtigen Amt.

Außenministerin Annalene Belbok forderte angesichts der globalen Machtverschiebung Reformen in der Europäischen Union, den Vereinten Nationen und der Welthandelsorganisation (WTO). Deutschland wolle die internationale globale Zusammenarbeit neu denken, sagte der Grünen-Politiker am Montag bei einem Treffen der Leiter deutscher Auslandsvertretungen im Auswärtigen Amt in Berlin. Sie agieren als Teamplayer, „kennen Ihre eigenen Stärken und bringen die Stärken Ihres Partners ein“.

Berbock gab zwei Wochen vor der UN-Generalversammlung in New York eine Erklärung ab, die voraussichtlich von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dem Außenminister abgegeben wird. Außerdem wird es einen Festakt zum 50. Jahrestag des Beitritts Deutschlands zu den Vereinten Nationen geben.

Seit der letzten Reform ist viel passiert

Belbook beklagte sich beispielsweise darüber, dass der UN-Sicherheitsrat zuletzt vor 60 Jahren reformiert wurde. Seitdem ist nicht nur Deutschland die Wiedervereinigung gelungen, sondern auch etwa 60 Länder in Afrika, Lateinamerika und Asien haben sich in Richtung Unabhängigkeit bewegt. „Diese Staaten fordern zu Recht eine Stimme und einen angemessenen Platz am Verhandlungstisch.“ Gleiches gelte für große Wirtschaftsmächte wie internationale Finanzinstitutionen, Gesundheitsausschüsse und die G20-Runde, in der die Afrikanische Union einen ständigen Rat erhält.

Internationale Instrumente müssen verbessert werden, „wenn wir die heutigen Herausforderungen meistern wollen“, sagte Belbook. Wenn man sich hingegen mit den Fragen befasst, „werden andere da sein und sie beantworten“, sagte sie und bezog sich dabei auf China oder Russland, die teilweise enge Beziehungen zu afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern haben. „Chinas Vorteil besteht vor allem darin, dass wir zu wenig von unserem Produkt anbieten oder zu wenig bewerben“, sagte Bell Bock.

Gelegenheit im Süden verpasst?

Die Generaldirektorin der Welthandelsorganisation Ngozi Okonjo-Iweala warf den europäischen Regierungen vor, den Ländern im Süden im Vergleich zum entwickelten China Chancen zu entgehen. Die Realität auf dem Kontinent sieht also so aus, dass die Menschen die Auswirkungen einer neuen und besseren Infrastruktur sehen, die durch chinesische Hilfe bereitgestellt wird. Unterdessen forderten der nigerianische Belbok und die Botschafter, dass multilaterale Institutionen wie die WTO Teil eines „magischen Werkzeugkastens“ sein sollten, der zum Brückenbau mit diesen Ländern genutzt werden könne.

Der Begriff „globaler Süden“ bezieht sich normalerweise auf Länder in Lateinamerika, Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten oder Asien, wie beispielsweise Brasilien, Südafrika, Indien oder Indonesien. Deutschland ist Gründungsmitglied der WTO mit Sitz in Genf, der 164 Länder angehören.

Kommentare

Aktuelles