Beim HSV brennt der Weihnachtsbaum vor Weihnachten
Tim Walter wird im Internet parodiert, doch im wirklichen Leben muss der Hamburger Manager mit der Frage leben, ob er noch der richtige Mann ist. Denn: Zum sechsten Mal drohen ewige Hoffnungen auf einen Aufstieg zu scheitern. Die Reaktion auf den Sieg über Paderborn war riesig.
Tim Walter war wütend. „Wir bringen uns immer wieder um den Lohn unserer Arbeit. Das lässt sich kaum in Worte fassen“, sagte der Hamburger Trainer nach einem unvergesslichen Spiel. Es endete mit einem 1:2 (1:1)-Unentschieden gegen Paderborn, die Stimmung im Volkspark war nach der ersten Heimniederlage der Saison düster. „Bild“ fragt: „Ist HSV-Trainer Walter der richtige Mann für den Aufstieg?“ während sich das „Hamburger Abenblatt“ fragt: „Kommt Walter noch einmal an die Reihe?“ Schließlich soll es uns endlich gelingen, in den sechsten Versuch einzusteigen der Bundesliga.
Während der HSV schwächelte, machte die Konkurrenz Druck – doch Walter blieb motiviert und zuversichtlich. „Wir sind oft gestürzt, aber dieses Mal werden wir wieder aufstehen“, sagte der 48-Jährige. „Wir werden weitermachen.“ Und: „Ich weiß, dass meine Mannschaft fähig ist.“
Solche Kommentare macht Walter immer nach einem Rückschlag – deshalb ging ein Foto, auf dem er den HSV-Trainer parodiert, im Internet viral. Walter ist als alter Mann mit weißem Haar und weißem Bart zu sehen, darunter steht geschrieben: „Die Moral unserer Truppe ist hoch und unser Ziel ist der Aufstieg.“ Nun hat die Mannschaft tatsächlich die Qualifikation der zweiten Liga überschritten . Das Team steht kurz davor, aus der Aufstiegszone zu fallen.
"Das Problem wurde rücksichtslos aufgedeckt"
Derzeit steht nur ein weiterer Hamburger Verein vor dem Sprung in die Bundesliga. Als Tabellenführer liegt der FC St. Pauli bereits vier Punkte vor dem Stadtrivalen – und der HSV hat Glück, dass die Kiezkicker beim VfL mit Osnabrück nur eine 1:1 (1:0)-Bilanz haben. Darüber hinaus ist Hertha BSC auf dem Vormarsch und liegt nach einem miserablen Saisonstart nur noch vier Punkte hinter dem HSV. „Wir sind müde, aber es ist eine perfekte Woche für Hertha“, sagte Cheftrainer Pal Dardai. Am Mittwoch eliminierte er den HSV aus dem DFB-Pokal und besiegte Kaiserslautern in der Liga (2:1).
Beim HSV ist die Tendenz jedoch rückläufig, nachdem man aus den letzten vier Spielen nur 4 Punkte geholt hat. Der Verlust der familiären Atmosphäre habe „das Problem letztlich unaufhaltsam offengelegt“, schrieb der NDR in einer Analyse. „Es gibt trotz vieler gegenteiliger Proteste keine Einigkeit in der Mannschaft und kein gemeinsames Konzept.“ Die Lage beim HSV sei „erschreckend“. In den letzten 11 Ligaspielen konnten lediglich 4 Siege erzielt werden. Schon der knappe 2:1-Sieg über den Abstiegskandidaten Braunschweig war ein hartes Spiel. Zwei Niederlagen gegen die Aufsteiger aus Elversberg und Osnabrück waren im September erste Warnzeichen.
Walter wolle nun bis nächsten Samstag beim 1. FC Nürnberg (13 Uhr/Liveticker bei Sky und ntv.de) viel trainieren und „viel miteinander reden“, sagte er im Glauben: „Wenn die Jungs, wenn wir.“ „Wenn wir etwas mehr Selbstvertrauen haben und mehr Verantwortung übernehmen, sind wir auf dem richtigen Weg.“ Sonst wird sich die Stimmung in Hamburg nicht nur verschlechtern, sondern verändern.
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Quelle: www.ntv.de