Nach Angaben des russischen Zivilschutzes kamen bei einem Brand in einem Pflegeheim in der westsibirischen Stadt Kemerowo 22 Menschen ums Leben. In einem Viertel der hüttenartigen Gebäude in der Industriestadt brachen am Samstagabend Brände aus, teilten die Behörden mit. Brandschutzrechtliche Regelungen für die Unterbringung sozial schwacher Personen in einem privaten Gebäude werden derzeit geprüft. Zwei Personen wurden mit Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht.
Die Ermittler sagten, das Feuer sei durch einen defekten Kohleofen verursacht worden. Ein 31-Jähriger, der ein Heim für Bedürftige aufgebaut hat, wurde festgenommen. Ihm soll am Abend zuvor gesagt worden sein, der Ofen sei defekt, aber er habe nichts dagegen unternommen. Insgesamt wurden sechs Personen verletzt.
Am Anfang sagten die Behörden, 20 Menschen seien gestorben. Zwei weitere Leichen wurden später in den Trümmern des ausgebrannten Raums gefunden, wie die staatliche Moskauer Ermittlungsbehörde mitteilte. Verstöße gegen die grundlegendsten Sicherheitsvorkehrungen lösen in Russland weiterhin schwere Brände aus. Tausende Menschen sterben jedes Jahr.
Die Wohnung wurde ohne Genehmigung betrieben
Am 7. Dezember wollte ein Vertreter der Brandinspektion die Einrichtung inspizieren, wurde aber abgewiesen, teilte das russische Zivilschutzministerium mit. Die Behörden veröffentlichten Fotos und Videos von brennenden und zerstörten Gebäuden. Rettungsdienste sind dort – rund 3.600 Kilometer östlich von Moskau – im Einsatz bei Minusgraden. So sind mehr als 80 Personen und 28 Fahrzeuge im Einsatz.
Die Ermittler befragten den Eigentümer des Gebäudes und den Priester, der angeblich die Einrichtung leitete, berichtete die russische staatliche Nachrichtenagentur TASS. Die Behörden bestätigten Informationen, dass das Haus ohne vertragliche Grundlage und Genehmigung betrieben wurde.