zum Inhalt

Beeinträchtigt Avalanche den Krypto-Markt mittels Sammelklagen?

Infolge einer investigativen Recherche von Cryptoleaks gerät der CEO von Ava Labs, Emin Gün Sirer, zunehmend ins Kreuzfeuer. Angeblich hat der Chef des Krypto-Netzwerks Avalanche einen “Deal” mit einem Anwaltsbüro ausgehandelt, um Rivalen mit Sammelklagen aus dem Verkehr zu ziehen. Auf diese Weise soll Ava Labs aus dem Fokus der Ermittlungsbehörden gerückt werden. Emin Gün Sirer streitet die Vorwürfe ab.

“Gangstermäßige Beziehungen”

Nach Informationen von Cryptoleaks hat Kyle Roche von der Anwaltskanzlei Roche Freedman mutmaßlich im Namen von Ava Labs “das US-Rechtssystem im Gangster-Stil” genutzt. Dabei ging es vor allem darum, “Krypto-Organisationen und -Projekte anzugehen und zu beeinträchtigen, die in gewisser Art und Weise mit Ava Labs oder Avalanche im Wettstreit stehen könnten.” Als Gegenleistung für die “rechtliche Betreuung” soll der Anwalt “große Mengen von AVAX” und “Aktien von Ava Labs Corp.” bezogen haben.

Außerdem wird in dem Bericht Filmmaterial von Kyle Roche gezeigt, in dem der Anwalt den Handel bestätigt. Die Absicht, die laut dem Bericht verfolgt wurde, war es, “die Aufmerksamkeit von Aufsichtsbehörden wie der SEC und der CFTC darauf zu lenken, gegen sie vorzugehen.”

In der gleichen Arbeitsumgebung

Im Weiteren kommentierte Roche seine Beziehung zu Emin Gün Sirer und Kevin Sekniqi, COO von Ava Labs. Noch aus Studienzeiten pflegt er einen guten Kontakt zu Gün Sirer, außerdem befinden sie sich seit August 2019 in einem gemeinsamen Co-Working Space mit Ava Labs. Beide verfolgen “die gleichen Interessen” und haben Vertrauen zueinander “wie ein Geschwisterpaar”.

Roche räumt in den Aufzeichnungen ein, dass es “Rechtsdienstleistungen im Austausch für einen Prozentsatz der Token-Lieferung” angeboten hat. Laut dem Anwalt wurden Rechtsstreitigkeiten “als strategisches Druckmittel zur Unterstützung von Ava Labs eingesetzt”.

„Ich habe die Hälfte der Unternehmen in diesem Bereich verklagt, daher weiß ich, wohin sich der Markt entwickelt. Meiner Meinung nach gehöre ich zu den 10 besten Krypto-Experten der Welt. Außerdem habe ich jedes einzelne Kryptounternehmen von innen gesehen.“

Die Kanzlei bearbeite derzeit “mindestens 25 Sammelklagen”, darunter gegen Binance.US, Solana Labs und die Dfinity Foundation.

“Unsinnige Verschwörungstheorie”

Emin Gün Sirer, CEO von Ava Labs, bezeichnete die Vorwürfe auf Twitter als “verschwörungstheoretischen Unsinn”. „Wir würden uns niemals auf das ungesetzliche, unethische und schlichtweg falsche Verhalten einlassen, das in diesen eigennützigen Videos und hetzerischen Artikeln behauptet wird“, sagte der einstige Informatikprofessor.

Der CEO von Binance, Changpeng Zhao, bezeichnete die Anschuldigungen in einem inzwischen gelöschten Tweet als “wild”. „Sicherlich wurde Binance zur Zielscheibe“, so Zhao, wenngleich das Unternehmen „nicht einmal ein Konkurrent ist.“

In einem Statement äußerte sich Kyle Roche zu den Anschuldigungen. Das Filmmaterial wurde aus dem ursprünglichen Kontext gerissen, so Roche: „Im Gegensatz zu dem, was in dem jüngsten Crypto Leaks-Post ohne Quellenangabe dargestellt wird, gibt es keinen Geheimpakt zwischen meinem Unternehmen und Ava Labs und hat es auch nie gegeben.“ Die Äußerungen auf den Videos sind „falsch und mit betrügerischen Mitteln erlangt“.

Eine Anfrage für eine Stellungnahme ließ Ava Labs zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch offen.

Quelle: www.btc-echo.de

Kommentare

Aktuelles