zum Inhalt

Bayern jagen Bayer: Solo-Tänzer Sané narrt Freiburg

Bayern München - SC Freiburg
Einmal mehr stark: Auch gegen Freiburg ist Bayerns Leroy Sané entscheidend.

Angeführt von Solo-Tänzer Leroy Sané und Doppelpacker Kingsley Coman hat sich der FC Bayern mit einem mächtigen Sieg-Statement gegen Freiburger Statisten in die Länderspielpause verabschiedet.

Nach dem höchst souveränen 3:0 (2:0) befindet sich der deutsche Serienmeister in der Fußball-Bundesliga als Tabellendritter jedoch in der ungewohnten und ungeliebten Verfolger-Rolle: Die Bayern jagen Bayer! Die ebenfalls noch ungeschlagenen Leverkusener sind als Primus zwei Punkte voraus.

Beim 322. Sieg von Kapitän Thomas Müller, der damit den Bundesliga-Rekord des womöglich letztmals nach seinem Beinbruch auf der Tribüne zuschauenden Nationaltorwart Manuel Neuer egalisierte, zauberten vor 75.000 Zuschauern in der Allianz Arena allerdings andere Bayern-Profis. Kingsley Coman verblüffte sich selbst beim Führungstor in der 12. Minute mit einem eigentlich verunglückten Flankenball, der in hohem Bogen über den überraschten und hilflosen SC-Torwart Noah Atubolu hinweg im langen Eck einschlug. Coman lachte selbst. Mit einem leicht abgefälschten Schuss sorgte der Franzose auch für den 3:0-Endstand (85.).

Freiburg offensiv kaum gefährlich

Die größte Show lieferte trotzdem Sané, der seine Leistung mit dem sechsten Saisontor krönte (25.). Der Nationalspieler präsentierte sich in bester Länderspielform, wie ein Skifahrer beim Slalom die Stangen umkurvte er mit dem Ball immer wieder die Freiburger Gegenspieler. Bei seinem Tor kam ein Doppelpass mit Harry Kane als Schmuckstück hinzu. Sanés vermeintliches 3:0-Sahnestück nach der nächsten tollen Einzelleistung wurde zwar nach Videobeweis wegen Abseits aberkannt, verzückte aber ebenfalls das Publikum.

Anders als beim 1:2-Schock gegen Freiburg im DFB-Pokalviertelfinale der vergangenen Saison geriet Thomas Tuchels Starensemble diesmal gegen die Breisgauer nicht mal im Ansatz in Gefahr. Bis auf eine Schusschance von Lucas Höler in der Anfangsphase kamen die Gäste im Vorwärtsgang kaum in die Nähe des Münchner Tores. Und hinten wurde der erkrankte Abwehrchef Matthias Ginter gegen die drückenden Bayern arg vermisst.

Sané-Kane-Kombination läuft wieder rund

Nach der Pause ging es nur noch um die Höhe des Münchner Sieges. Leon Goretzka hatte spätes Pech mit einem Pfostentreffer (83.), danach bejubelte Coman seinen Doppelpack. Auch Kane wollte unbedingt noch sein neuntes Saisontor, nachdem der Engländer bei zwei nahezu identischen Abschlüssen von der Strafraumgrenze das Tor jeweils knapp verfehlt hatte. Auffällig war, wie gut Kane einmal mehr mit Sané harmonierte.

Coman befreite sich mit seinem ungewollten, aber spektakulären Flanken-Tor aus einer glücklosen Phase. Ein Linksschuss des Franzosen hätte beinahe zum 3:0 geführt (68.).

Auch Müller versuchte bei seiner Startelf-Rückkehr viel. Manches missglückte dem 34-Jährigen jedoch, der sein Torglück einmal sogar mit einem Fallrückzieher suchte. Nach 70 Minuten war Schluss, Jamal Musiala übernahm.

Im Abwehrzentrum hatten Dayot Upamecano und Minjae Kim alles unter Kontrolle. Das dürfte die Bayern-Führung in ihrem Verzicht auf eine Verpflichtung von Problem-Profi Jérôme Boateng noch einmal bestätigt haben. Und die Freiburger? Christian Streichs Team stand nach der Pause kompakter – freilich ohne selbst gefährlich zu werden.

Kommentare

Aktuelles