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Bayern ist führend bei erneuerbaren Energien, verliert aber an Boden

Windkraft in Bayern
Windräder drehen sich vor einem blauen Himmel.

Der Freistaat Bayern ist derzeit, zumindest in absoluten Zahlen, führend bei erneuerbaren Energien, doch dieser Vorsprung schrumpft, so die Bundesnetzagentur. Insbesondere der Ausbau der Windkraft verlief schleppend. Grünen-Chef Ludwig Hartmann kritisierte das Zögern. „In den ersten acht Monaten dieses Jahres hatten wir in Bayern nur vier genehmigte Anlagen, das ist eine lächerliche Zahl“, sagte Hartmann am Mittwoch in München und verwies auf die neuesten Zahlen der Bundesnetzagentur hat 210.

Bayern ist laut Statistik der Bundesnetzagentur seit 2017 insgesamt führend beim Nettoausbau erneuerbarer Energien. Die absoluten Zahlen beziehen sich auf das Jahr bis zum 23. August. Bisher hat der Freistaat in diesem Jahr 2.269 MW neue Stromerzeugung zugebaut, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 1.569 MW, vor Baden-Württemberg (1.247 MW) und dem niedersächsischen Bundesland (1.166 MW). Allerdings hat keines der alten Bundesländer den Anteil der Solarenergie erhöht, wobei Bayern beim Anteil Spitzenreiter ist. Der Freistaat, der Solarmarktführer, wuchs um 12,0 %, während alle anderen westlichen Länder leicht aufholten und die östlichen Länder zurückblieben.

Bayern hinkt anderen Ländern bei der Windenergie hinterher. Von den 2.269 MW Zubau entfallen lediglich 19,7 MW auf Windenergie. Den größten Anteil haben in Bayern Solarenergieanlagen. Bayern hat seit Januar lediglich elf neue Windkraftanlagen in Betrieb genommen, weniger als in den meisten anderen Bundesländern. Auch bei der Zahl der erteilten Windenergieanlagen-Genehmigungen liegt Bayern mit 111 (davon vier im Jahr 2023) auf dem letzten Platz der Region. In Nordrhein-Westfalen wurden 2.682 Anlagen genehmigt (210 im Jahr 2023).

Der Freistaat ist flächenmäßig das größte Bundesland mit einer Gesamtkapazität an erneuerbaren Energien von 25.436 MW, einschließlich Biomasse, Wind und Sonne. Es folgt das windige Niedersachsen mit 20.968 MW, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 16.910 MW.

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