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Bayern fordert mehr Mitsprache bei der Wasserstoffstrategie

Wasserstoff
Auf dem Gelände des Energieunternehmens Enertrag im brandenburgischen Prenzlau wird Wasserstoff hergestellt.

Aus Sicht von Bayern, Industrie und Investoren ist die Bundesregierung nicht ausreichend an der Umsetzung der nationalen Wasserstoffstrategie beteiligt. „Hier ist zu wenig los, zu wenig miteinander reden von allen Beteiligten“, sagte der für den Freistaat München zuständige Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) der Deutschen Presse-Agentur.

Im Moment kommen viele Ideen und Initiativen von Einzelpersonen, aber diese sind oft nicht gut koordiniert.

Zu Beginn des neuen Jahres hat Bayern den Vorsitz im Wirtschaftsministerrat übernommen, Aiwanger hat sich daher entschieden, dieses Thema in den Vordergrund zu stellen: „Wir müssen ein Gesamtkonzept formulieren und eine gemeinsam planen, wie wir unser Ziel schnellstmöglich erreichen. Ziel.“ Deutschland spielte auf Zeit. So sei es beispielsweise notwendig, das individuelle Potenzial der Länder und ihre jeweiligen Interessen zu dokumentieren, sagte Aiwanger. Alle relevanten Mitarbeiter müssen sich in der Arbeitsgruppe an einem Tisch versammeln.

Wasserstoff nutzt Erdgaspipelines

Aus Sicht von Aiwanger zeigen sich die Probleme im aktuellen Stadium besonders beim Ausbau des Verteilnetzes. Der Plan der Bundesregierung, eine neue staatliche Wasserstoffnetzgesellschaft zu gründen, sei zum Scheitern verurteilt. Dadurch wird der Ausbau unnötig hinausgezögert, nachdem die Betreiber des Gasnetzes klarer gesehen haben, was nötig ist. Die meisten der verfügbaren Erdgasleitungen können für Wasserstoff verwendet werden.

Ehrgeizige Ziele sind auch erforderlich, um Wasserstoff so schnell wie möglich zu liefern. Für Bayern bedeutet das für ihn: Anschluss von Wasserstoffleitungen in den Jahren „nach 2025“. So haben die Fernleitungsnetzbetreiber Gascade, Ontras und Terranets bw angekündigt, bis 2025 eine Pipeline von der Ostsee nach Thüringen zu bauen, was ihn hoffen lässt, dass auch Bayern bald angeschlossen wird.

Wenn es hilft, kann er sich auch vorstellen, eine Pipeline von Bayern nach Thüringen zu bauen. Die Betreiber selbst rechnen damit, ab 2030 Wasserstoff nach Bayern und Baden-Württemberg zu liefern.

„Grüner“ Wasserstoff ist essenziell, um die Klimaziele zu erreichen

Bei der deutschen Energiewende wird die Produktion von Wasserstoff in einer klimaneutralen Umgebung eine wichtige Rolle spielen. „Grüner“ Wasserstoff gilt als unverzichtbar, um die Klimaziele zu erreichen. Aus Strom aus erneuerbaren Quellen wird durch Elektrolyse Wasserstoff erzeugt, der beispielsweise den Energiebedarf der Stahlindustrie deckt. Energie aus Ökostrom ist derzeit noch knapp und relativ teuer.

Aiwanger geht davon aus, dass auch ohne die Anbindung an das internationale Pipelinenetz das Thema und die praktische Anwendung weiter an Bedeutung gewinnen werden. In Bayern wird es beispielsweise Lkw-Tankstellen geben, die lokal produzierten Wasserstoff liefern. Damit die Industrie jedoch auf Wasserstoff umsteigen kann, sind internationale Pipelinelieferungen erforderlich.

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