Bayern fordert ein europäisches Verbot von Einweg-E-Zigaretten. Das Kabinett hat am Dienstag in München eine Bundesratsinitiative beschlossen, die die Bundesregierung auffordert, auf EU-Ebene eine Kampagne für ein Verkaufsverbot von Einwegprodukten zu starten. „Es geht nicht darum, Menschen das Rauchen zu verbieten“, sagte Bayerns Umwelt- und Verbraucherschutzminister Thorsten Faithr (Freier Wähler).
Hintergrund dieser Initiative ist es, den wachsenden Markt für diese Einwegprodukte zu bremsen. E-Zigaretten sammeln nach nur einmaligem Gebrauch Elektroschrott, Plastikmüll und Altbatterien an. Mit der Überarbeitung der EU-Einwegkunststoffrichtlinie könnte das Verbot in der Einwegkunststoff-Verbotsverordnung verankert werden.
Allein in Deutschland wird der Gesamtumsatz mit E-Zigaretten laut Staatsrat im Jahr 2022 auf rund 575 Millionen Euro geschätzt. Das sind etwa 40 % mehr als 2021. Es wird geschätzt, dass dieses Wachstum hauptsächlich auf den Verkauf von Einwegprodukten zurückzuführen ist.
Wer nachhaltig sein will, kann solche Produkte nicht herstellen oder kaufen, sagte Glauber. Aus Gründen der Nachhaltigkeit und Abfallvermeidung kann die EU Plastikstrohhalme nicht verbieten, erlaubt aber Einweg-E-Zigaretten. Daher muss auch dieses Einwegprodukt aus den Regalen genommen werden, aber dem Land fehlt eine gesetzliche Grundlage, um den Verkauf von elektronischen Einwegzigaretten einzuschränken.
Einweg-E-Zigaretten sind mit nicht nachfüllbaren aromatisierten Flüssigkeiten gefüllt und werden mit nicht wiederaufladbaren Batterien geliefert. Sie sind daher nach vollständiger Nutzung Elektroschrott und sollten immer fachgerecht an ausgewiesenen Sammelstellen oder beim jeweiligen Verkäufer entsorgt werden. Allerdings werden große Mengen Einweg-E-Zigaretten mit dem Restmüll entsorgt. Dies führt einerseits zu Rohstoffverlusten, andererseits besteht Brandgefahr für die darin enthaltenen Batterien.
Bisher erfassen die EU-Einwegkunststoffrichtlinie und die Bundes-Einwegkunststoff-Verbotsverordnung nur bestimmte Einwegkunststoffartikel wie Wattestäbchen, Besteck, Teller oder Strohhalme.