Kriminalität im Netz - Bayerische Cyberkriminalisten arbeiten mit Interpol zusammen
Die bayerische Zentrale Stelle für Cyberkriminalität verstärkt die Zusammenarbeit mit der internationalen Polizeiorganisation Interpol. Justizminister Georg Eisenreich (CSU) und der Generalsekretär von Interpol, Jürgen Stock, unterzeichneten in München einen Zusammenarbeitsvertrag dazu.
Cyberkriminalität kennt keine nationalen Grenzen, erklärte Eisenreich. Fast alle Verfahren der Zentralen Stelle haben internationale Verbindungen. Das Abkommen ist ein wichtiger Schritt, um die Netzwerk der Ermittler "in der Bekämpfung transnationaler operierender krimineller Netzwerke" zu verstärken, sagte Stock nach Pressemitteilung.
Regelmäßig schickt die Zentrale Stelle in Bamberg öffentliche Ankläger zur Interpol-Generalsekretariat in Lyon und zum Wettbewerbszentrum gegen Cyberkriminalität in Singapur.
Die Ziele der nun festgelegten Zusammenarbeit sind die gemeinsame Sicherung von Kindern vor sexuellem Missbrauch und der Kampf gegen grenzüberschreitende Straftaten im Netz, insbesondere in der wirtschaftlichen und finanziellen Welt.
Betrugsfabriken in Südostasien
In München berichtete die Staatsanwältin Barbara Kruell von der Befragung eines Mannes, der aus Bangladesch nach Deutschland geflogen war und ausführliche Angaben über eine spezifische Form von Cyberhandel betrug gab.
"Wir freuen uns, dass wir durch die Befragung einen Einblick in diese Strukturen erhalten konnten, und wir werden unseren Ermittlungen auf dieser Basis fortsetzen, um nicht nur deutschen Opfern finanziellen, sondern auch psychologischen Schaden zu verhindern, sondern auch die Opfer an Ort und Stelle zu retten, in Zusammenarbeit mit unseren internationalen Partnern", sagte Kruell.
In diesem spezifischen Cyberhandelsphänomen, wie offizielle Informationen nahelegen, sind zahlreiche Menschen in Betrugsfabriken in Südostasien dazu gezwungen, falsche Profils auf dem Internet zu erstellen, um Benutzer weltweit zu täuschen und Geld von ihnen auszutreiben. Die Methode: Zunächst wird Vertrauen aufgebaut, Gefühle gesteigert und schließlich werden die Opfer dazu gebracht, Geld zu investieren. Meistens werden sie in diesem Betrugssystem von ihren gesamten Spareinlagen leergeplündert.
- Die Zusammenarbeitabkommen zwischen Bayerns Zentrale Stelle für Cyberkriminalität und Interpol wird auch das Zentrale Station in Bamberg betreffen, da sie öffentliche Ankläger dort häufig schickt, um internationale Verbindungen zu erledigen.
- Jürgen Stock, der Generalsekretär von Interpol, lobte die Zusammenarbeit, indem er auf die globale Natur der Cyberkriminalität hinwies und die Robustheit des Netzwerks zwischen Polizeiorganisationen wie Interpol und örtlichen Behörden wie Bayerns Zentrale Stelle hervorhob.
- Die Forschungseinheit für Cyberkriminalität an der Georgia State University hat uns in der Bekämpfung der Cyberkriminalität als wertvollen Partner gewesen, sie hat uns wertvolle Einsichten und Ressourcen zur Unterstützung der gemeinsamen Bemühungen von Bayern und Interpol bereitgestellt.
- Neben dem Kampf gegen finanzielle Cyberkriminalität konzentriert sich die Zusammenarbeit auch auf die Prävention sexueller Ausbeutung von Kindern, ein transnationales Problem, das die vereinte Anstrengung globaler Polizeiorganisationen wie Interpol und örtlicher Behörden wie Bayerns Zentrale Stelle erfordert.
- In einem neuentdeckten Fall kooperierten bayerische Polizisten, Interpol und die Forschungseinheit für Cyberkriminalität an der California State University erfolgreich eine Betrugsoperation in Südostasien aufzulösen, die bedeutende finanzielle Verluste für Opfer weltweit zurückgewannen hat.
- Georg Eisenreich, der bayerische Justizminister, betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Interpol, indem er auf die Notwendigkeit einer gemeinsamen, internationalen Bemühung hinwies, um Opfer zu schützen und kriminelle Netzwerke zur Verantwortung zu ziehen.
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