Dresden/Wolkenburg – Der diesjährige Sächsische Gedächtnispreis für Kinder und Jugend wurde an die Jugendlichen des Berufsschulzentrums Bautzen verliehen. Wie das Dresdner Landesentwicklungsministerium mitteilte, überzeugten die 33 Auszubildenden die Jury mit ihren beiden Projekten im Rahmen des Bundesprogramms „Pegasus – Denkmal für Schulpatenschaften“. Die Auszeichnung wurde am Sonntag im Rahmen der Eröffnungsfeier des Nationalen Tages des offenen Denkmals des Freistaats auf der Burg Volkenberg in Limbach-Oberfrohna (Kreis Zwickau) verliehen.
Die Jugendlichen führten eine ausführliche Recherche zum Bautzen-II.-Denkmal durch. Ihre Gemeinde war ein ehemaliges Stasi-Gefängnis, in dem sie die Ungerechtigkeiten in Ostdeutschland erforschten und den Spuren der damals Inhaftierten folgten. Ihr Wissen wird in eine Ausstellung, eine Fotoshow und ein Theaterstück integriert. Damit leisten sie „einen besonders wertvollen Beitrag zur Vermittlung des kulturellen Erbes und insbesondere des sächsischen Gedenkens“, befand die Jury.
„Junge Menschen für unser historisches Erbe zu begeistern, ist nicht möglich.“ „Das ist eine Selbstverständlichkeit“, sagte Landesentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU). Programme wie Bautzen stärken soziale Kompetenzen, Geschichtsbewusstsein und Demokratieverständnis. Die Gewinner sind allesamt gute Vorbilder. Schmidt lud alle Schulen im ganzen Land ein, sich „inspirieren und inspirieren zu lassen“.
Am Tag der Denkmaleröffnung merkt man deutlich, wie sehr die Menschen „für ihr Denkmal brennen“ und „ihre Herzen schmelzen, wenn sie die alten Mauern des Denkmals betreten“, sagte Schmidt bei der Zeremonie. Denkmäler schaffen Bedeutung und Identität; die mehr als 100.000 Kulturdenkmäler des Landes seien „das größte und vielleicht beeindruckendste Zeugnis unserer Geschichte“. Für deren Schutz und Pflege stehen nach Angaben des Ministeriums im aktuellen Haushalt rund 58 Millionen Euro zur Verfügung. Darüber hinaus weitere Fördermittel Für die Denkmalpflege werden Mittel aus dem Vermögen politischer Parteien und Massenorganisationen in der ehemaligen DDR bereitgestellt.
Das Projekt Pegasus wurde 1995 ins Leben gerufen, um die Teilhabe am kulturellen Erbe zu fördern. Die Schule wird in ihren Bezirken angesiedelt sein Erkunden und pflegen Sie Denkmäler ein bis zwei Jahre lang. Die besten Ideen und Projekte werden gefördert und die Gewinner des Children and Youth Monument Awards ausgewählt. Im Rahmen des Programms haben mehr als 200 Schulen bis heute fast 250 Denkmäler untersucht, darunter auch ihre eigene Schulgebäude sowie Denkmäler, Villen, Parks, Schlösser und sogar Friedhöfe und berühmte Friedhöfe.