Kurze Wege: Bisher wurden viele Batterien für Elektroautos in Deutschland auf dem Seeweg aus China verschifft – jetzt verschifft der chinesische Batteriegigant CATL auch Batterien aus Mitteldeutschland. Im thüringischen Arnstadt betreibt CATL seine erste Fabrik in Europa, in der jährlich bis zu 30 Millionen Batterien produziert werden.
Der chinesische Konzern ist einer der größten Batteriehersteller der Welt. Mit dieser Fabrik fördert er die Produktion einer der wichtigsten Komponenten von Elektrofahrzeugen in Deutschland. Auch die deutschen Autohersteller haben große Batterieprojekte und planen Milliardeninvestitionen, sind aber noch weit von der Produktion entfernt.
Giga-Fabrik in Thüringen
„Eine Giga-Fabrik wie Ihre haben wir bisher in ganz Westeuropa“, sagt Bodo Ramelow, Ministerpräsident von Thüringen (links). über die derzeit im Bau befindliche große Lithium-Ionen-Batteriefabrik in CATL. Matthias Zentgraf, Präsident von CATL Europe, sagte, dass bis zu 1,8 Milliarden Euro in das Projekt geflossen seien: „Dies wird die erste Massenproduktion von Batterien in Westeuropa sein. „Europäische Autohersteller werden beliefert, bspw. BMW ist nach eigener Aussage Kunde. BMW verwendet diese Zellen dann zur Herstellung eigener Batterien, bspw. in Dingolfing und München.
Neu mit 6 Produktionslinien Die Fabrikgebäude
Die große Halle mit Solaranlage auf dem Dach ist etwa einen halben Kilometer lang und beherbergt die erste Batterie-Fertigungslinie, fünf weitere sollen laut Zentgraf in den kommenden Monaten hinzukommen, nur aus China 400 Spezialisten der Firma Contemporary New Energy Technology Co., Ltd. (CATL/Ningde) flogen 2018 zusammen mit rund 600 deutschen Kollegen zum Start der rund 70 Hektar großen Fabrik ein Team im Jahr 2022 Kurz vor Weihnachten wurden die ersten in Reihe geschalteten Zellen gefertigt, Zentgraf rechnet mit dem Start der Serienproduktion Mitte 2023. Bis Ende des Jahres sollen 1.800 bis 2.000 Arbeitsplätze geschaffen werden – viele Mitarbeiter sind noch unterwegs.
Batteriepakete für Zehntausende von Elektrofahrzeugen
Zentgraf sagte, dass das Werk ursprünglich auf eine Produktionskapazität von 14 GWh ausgelegt war, die Anfang nächsten Jahres erreicht werden soll rund 30 Millionen Batterien pro Jahr produzieren.“ Je nach Batteriegröße könnten damit zwischen 185.000 und 350.000 Elektrofahrzeuge ausgestattet werden. „Maximal 24 GWh werden voraussichtlich genehmigt – sie werden gemäß den Batterieanforderungen der Automobilindustrie verwendet. Ein weiteres Werk ist in Ungarn geplant.
Batterieprojekt für die deutsche Automobilindustrie
Batterieprojekt für die deutsche Automobilindustrie
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Was die deutsche Automobilindustrie tut: Neben Auslandsprojekten baut Volkswagen seit Sommer 2022 seine erste Batteriefabrik in Salzgitter, Deutschland. May Sedes-Benz plant, mit mehreren Partnern weltweit mehrere Batteriefabriken mit einer Gesamtproduktionskapazität von 200 GWh bis 2030 zu errichten. Die Batterien werden aus Batterien in neun Mercedes-Werken montiert, eines davon im thüringischen Kölleda. Auch Opel-Mutterkonzern Stellantis ist mit Partnern unterwegs und setzt auf drei Werke, darunter Kaiserslautern, die 2025 starten sollen.
VDA braucht Besseres
“Das Batteriewerk in Arnstadt ist ein wichtiger Bestandteil des Elektromobilitäts-Clusters in Deutschland – die Eröffnung ist eine sehr begrüßenswerte Entwicklung, die auch gemeinsam mit anderen Standorten vorangetrieben werden muss“, sagte ein Sprecher des Verbands der Automobilhersteller (VDA). Berlin und Brüssel müssen “Standortbedingungen wieder auf Weltklasse-Niveau bringen”.
China-Strategie: Kooperation statt Wegdriften
Am Start der Ningde Times-Fabrik hat es das auch Sorgen der Bundesregierung und der Europäischen Union über die künftige China-Strategie weckten Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), das CATL-Projekt sei eine neue Art der Zusammenarbeit: „Die Chinesen haben ihre Technologie nach Europa gebracht.“ Unweit der Fabrik entsteht in Thüringen ein Batterieforschungszentrum – „dort wird gemeinsam geforscht.“ Zentgraf sagte, er hoffe, dass die Debatte um die neue chinesische Strategie „nur ein vorübergehendes Phänomen“ sei.
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