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Barbara Salesch: Die Zauberwaffe gegen den True-Crime-Boom

Barbara Salesch
Fernsehrichterin Barbara Salesch kritisiert True-Crime-Formate.

Einige freundliche Worte kamen aus ihrem Mund. Manchmal warf sie durch das Gestell ihrer Brille einen strengen Blick auf den Angeklagten. Richterin Barbara Sales war bei vielen Familiennachmittagen dabei.

Nach langer Pause feierte sie vor einem Jahr mit der RTL-Show „Barbara Sales – Strafgericht“ ein erfolgreiches Comeback. Neue Folgen werden montags (15:00 Uhr) ausgestrahlt.

„Wenn ich gewusst hätte, dass mir die Show noch Spaß machen würde, hätte ich nicht so lange darüber nachgedacht“, sagte Salesch

200 TV-Fälle pro Jahr

Nachdem sie am Samstag, den 1. (1999-2012) mehr als 2.000 im Fernsehen übertragene Fälle behandelt hatte, hängte die Dame der deutschen Gerichtsshow zunächst ihre Roben an einen Nagel und wurde letztes Jahr von einem Arbeitslager zu einem Comeback überredet. Mittlerweile bearbeitet der ehemalige Hamburger Strafrichter jährlich 200 TV-Fälle.

Die Nachmittagssendung, die oft viele seltsame Wendungen aufweist, erzielt selbst bei jungen Leuten überraschend gute Einschaltquoten, was für die heutige Medienwelt nicht typisch ist.

Salesch widersetzt sich dem Trend: Sie befasst sich nur mit fiktiven Fällen, die meist zumindest auf wahren Verbrechen basieren, und lässt Laiendarsteller auftreten. Was Streaming-Dienste und Podcasts betrifft, sind derzeit tatsächliche Kriminalfälle ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Salesch steht diesen seit langem florierenden Formen der wahren Kriminalität jedoch kritisch gegenüber.

Kritik an der wahren Kriminalitätsform

„Von der Erniedrigung von Opfern zu Unterhaltungszwecken wird auch vielfach aus der Perspektive des Täters berichtet.“ Nach einer Verurteilung möchte ich den Verbrecher nicht wiedersehen und auch nicht, dass er von seiner Tat profitiert. Genau das machen wir. »

Das beste Beispiel ist der letztjährige Netflix-Hit Monster: The Jeffrey Dahmer Story. Angehörige von Opfern des US-Serienmörders haben kritisiert, dass sie durch die Serie erneut traumatisiert worden seien. Solche Shows seien in erster Linie „eine Bühne für die Täter“, sagte Salessch.

Saleschi: Ich bin nicht Tante Riot

73 Jahre alter Mann mit auffällig rot gefärbten Haaren in 60-minütiger Gerichtsverhandlung im Fernsehen, Haare hängen oft im Mund Eine freche Seite – aber im Vergleich dazu In Reality-Shows wie „Das Sommerhaus der Stars“ und dem Format von Dieter Bohlen geht es am RTL-Kriminalgericht sehr zivilisiert zu.

„Fernsehen muss abwechslungsreich und interessant sein. Aber ich bin keine laute Tante, ich bin eine Richterin. Eine Richterin tanzt nicht auf einem Tisch, sie hört im Wesentlichen zu. Darauf kommt es sowieso an.“ „

Darüber hinaus werden erfahrene Richter die Urteile spontan entsprechend dem Prozessprozess festlegen und sich der allgegenwärtigen Faszination für junge Menschen widersetzen, über die sich insbesondere Schauspielerinnen im Fernsehen beschweren. Schließlich könnte RTL auch einen 30-jährigen Anwalt zur Wiederholung von Gerichtssendungen schicken.

„Die Leute wollen mich treffen“

„Das hätten sie tun können. Aber ich denke, die Show wird im Keller sein“, antwortete die in Karlsruhe geborene TV-Jurorin selbstbewusst. „Alle Untersuchungen zeigen, dass die Leute mich sehen wollen.“

Das ist nach Ansicht der Medienwissenschaftlerin Joan Bleicher der Hauptgrund für den Erfolg der Sendung. «Meiner Meinung nach hängt viel von der Person Barbara Sales ab. Sie wirkte wahrhaftig, humorvoll und vertrat eine klare moralische Haltung.

Salesch, ein Hobbymaler, der auf einem Bauernhof in Ostwestfalen lebt und ein Atelier besitzt, sagt, dass sich kurzfristig nichts ändern wird. Aber: „Wenn ich eines Tages nicht mehr zurechtkomme, wenn so viel los ist.“ Dann würde ich wahrscheinlich einen Stellvertreter haben, der einen Tag in der Woche arbeitet. Aber bitte bringen Sie solide Lebenserfahrung mit. Aber ich kann es trotzdem schaffen. »

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