Auch nach der Corona-Pandemie könnte Blended Teaching an baden-württembergischen Gymnasien erprobt und eines Tages zur Regel werden. Landesbildungsministerin Theresa Schopper steht dem Konzept für weiterführende Schulen offen gegenüber, nachdem Erziehungswissenschaftler dem Rat der Kultusminister (KMK) entsprechende Empfehlungen gegeben hatten. „Das ist ein Ansatz, den ich interessant finde“, sagte der Grünen-Politiker am Freitag. „Es passt in unsere moderne Lebens- und Arbeitswelt.“
Junge Menschen wollen auch in hybriden Formaten arbeiten, zu Hause und am Bildschirm. „Seit COVID-19 ist Homeoffice nicht mehr wegzudenken“, sagt Schopper, „und in den Oberstufen sind unsere Schülerinnen und Schüler reif genug, damit angemessen umzugehen.“
In gemischten Klassen werden einige Lehrveranstaltungen unterrichtet persönlich in der Schule, andere wechseln sich zu Hause ab.
Ein bei der KMK angesiedeltes Gremium spricht regelmäßig bildungspolitische Empfehlungen aus. In einer neuen Stellungnahme machte sie weitere Empfehlungen, um die durch den Personalmangel an den Schulen entstandene Lücke zu schließen. Trotz des Mangels kann für die Oberstufe zusätzlich zum Blended Teaching Format eine Selbstlernzeit eingeführt werden. Auch empfiehlt es sich, pensionierte Lehrkräfte zurückzugewinnen oder über die Altersgrenze hinaus weiter einzustellen. Experten plädieren auch für eine Begrenzung der Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit. Auch in Baden-Württemberg befinden sich einige Vorschläge in der Pilotphase oder werden bereits umgesetzt.