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Backstage: Tag der Restaurierung mit 200 Veranstaltungen

Am Sonntag öffnen Restauratoren in Museen und Archiven ihre Werkstätten. In Bonn können Besucher im LVR-Landesmuseum in einer temporären Mosaikwerkstatt die Arbeit an einem Mosaik aus der Römerzeit verfolgen. In Düsseldorf öffnet das Restaurierungszentrum der Stadt die Türen zu seinen Laboren und Werkstätten. Die Düsseldorfer Fachleute betreuen 3,5 Millionen Objekte aus 3000 Jahren, von Kunst und Medieninstallation bis zu Skulpturen im öffentlichen Raum. Nach Angaben des Verbands der Restauratoren gibt es bundesweit etwa 200 Veranstaltungen beim 6. Europäischen Tag der Restaurierung am Sonntag.

Mit Lupenbrille, Mikroskop oder Röntgengerät arbeiten sie an alten Meistern und entlocken ihnen neue Details für die Forschung. Die Arbeitsräume bekommen Besucher sonst meist nicht zu sehen. Am Tag der Restaurierung wird die Arbeit auf eigens dafür organisierten Führungen vorgestellt. Oft ist eine Anmeldung notwendig, denn die Plätze sind begrenzt.

Michael Rief, der Sammlungsleiter am Aachener Suermondt-Ludwig-Museum, führt an dem Tag zwei Male durch die Sammlung: Es geht um Fälschungen, etwa wenn Kunstwerke absichtlich mit einer getürkten Herkunft ausgezeichnet sind. Auch Skandalobjekte werden gezeigt. Etwa ein Gemälde aus dem 17. Jahrhundert, das eine Frau mit einem sehr tiefen Ausschnitt zeigt. Bei der Eröffnung des Museums im heutigen Gebäude im Jahr 1901 empörte sich ein Besucher darüber so sehr, dass das Bild wieder abgehängt wurde.

Auch die Restauratorenwerkstatt des Aachener Museums wird vorgestellt. Für die Arbeit an Gemälden und Skulpturen werden hier auch ein Operationsmikroskop, Zahnarztgeräte und höhenverstellbare Tische eingesetzt. Für Rief hat die Arbeit an den Kunstwerken auch kriminalistische Züge. «Wir zeigen, wie spannend das sein kann», sagt er.

Bundesweit gibt es nach Angaben des Verbands etwa 10.000 Restauratoren, davon arbeiten viele in privaten Werkstätten.

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