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Backhaus schlägt einen eingeschränkten Schutz für Wölfe vor.

Seit drei Jahrzehnten ist der Wolf in Deutschland heimisch, und seine Präsenz nimmt allmählich zu. Landwirte, die Nutztiere halten, sind besonders besorgt und setzen sich für Maßnahmen zur Populationskontrolle ein.

Ein totes Schaf liegt auf der Wiese, andere Tiere grasen im Hintergrund.
Ein totes Schaf liegt auf der Wiese, andere Tiere grasen im Hintergrund.

Kreaturen in freier Wildbahn - Backhaus schlägt einen eingeschränkten Schutz für Wölfe vor.

Deutschland hat in Mecklenburg-Vorpommern eine Zunahme des Wolfbestands beobachtet, wie der Umweltminister Till Backhaus (SPD) berichtet. Daher benötigen diese Wölfe nicht mehr die höchste Schutzstufe überall. Laut Backhaus müssen regionale Unterschiede berücksichtigt und gemeinsame Lösungen für den "günstigen Erhaltungszustand" entwickelt werden.

Beim Umweltministerkonferenz in Bad Durkheim, Rheinland-Pfalz, diskutierten Experten aus Bundes- und Landesregierungen die Regelungen für Wolfjagd. Bauern haben längere Zeit Populationkontrollmaßnahmen gefordert, um ihre Viehherden zu schützen. "Ich unterstütze die Viehzüchter bei der Suche nach praktischen Lösungen, um die Wolfpopulation, die ihre geschützten Tiere angriff, zu reduzieren", sagte Backhaus. Ein neuer Praxisleitfaden, der in der Ministerrunde beschlossen wurde, ist ein Anfang, aber es gibt noch viel zu tun. Einzelne Bundesländer haben noch unterschiedliche Ansätze zur Wolfverwaltung.

"Wir brauchen ein rechtsverbindliches Rahmenwerk für einen standardisierten Abschussprozess", forderte Backhaus. Er schlug auch vor, den Wolfstatus unter EU-Recht von "streng geschützt" auf "geschützt" zu ändern. Aktuell ist es nur möglich, Wölfe zu erschießen, wenn sie wiederholt Schaf- oder Ziegenherden angegriffen haben und innerhalb von 1000 Metern heranrücken.

In Mecklenburg-Vorpommern wurden in diesem Jahr mehrere Wölfe durch Autounfälle getötet. Das deutet darauf hin, dass junge Wölfe auf die Suche nach ihren eigenen Territorien gehen, was eine weitere Zunahme im Wolfbestand signalisiert. Das Bundesamt für Naturschutz schätzt, dass es in Deutschland während des Zeitraums 2021/2022 ungefähr 1200 Wölfe gab. Seit ihrem Comeback im Jahr 2000, als sie in Deutschland ausgerottet wurden, haben Wölfe in Ost- und Norddeutschland einen bedeutenden Aufschwung erlebt. Das Schweriner Umweltministerium berichtete im Frühling 2023 von 18 Wölfepaaren, drei Wölfepaaren und zwei einzelnen Wölfen im Nordosten. Keine aktuelleren Statistiken sind verfügbar.

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