Durch die Aufarbeitung des Geländes eines ehemaligen Chemiehandels an der Warnow in Rostock ist nach Aussage von Landesumweltminister Till Backhaus (SPD) die letzte große Altlast aus DDR-Zeiten im Nordosten beseitigt worden. Backhaus sprach am Mittwoch von «Produktionssünden der Vergangenheit» unweit der Stelle, wo das Wasser des Flusses Warnow für die Trinkwasserversorgung der Hansestadt entnommen wird.
Auf dem Gelände verarbeitete nach Angaben des Schweriner Umweltministeriums eine Zuckerfabrik ab Mitte des 19. Jahrhunderts Zuckerrüben. Nach dem Zweiten Weltkrieg seien Teigwaren, Kunsthonig und Hefe produziert worden. Ab den 1950er Jahren habe hier der Vereinigten Norddeutschen Chemiehandel (VENOC) gearbeitet. Dabei seien teilweise Flächen und Grundwasser mit Lösungsmitteln erheblich verunreinigt worden.
Die am stärksten belasteten Böden und unterirdische Bauwerke seien entfernt, das Gelände mit unbelastetem Boden abgedichtet und ein Abflussmanagement eingerichtet worden. Die bislang angefallenen Kosten belaufen sich den Angaben zufolge auf mehr als 12 Millionen Euro.