Baby vor 20 Jahren ausgesetzt: „Cold Case“ wird aufgerollt
Zwanzig Jahre nach dem Tod eines ausgesetzten Babys in Reichshof-Eckenhagen, Oberberg, unternimmt die Polizei einen weiteren Versuch, die Eltern zu finden. „Wir wollen die Hintergründe und Identität des Babys klären“, sagte Kirsten Nolte, Kriminalhauptkommissarin der Abteilung „Cold Case“ der Polizei Köln. „Vielleicht gibt es einige Insider, die sich noch nicht gemeldet haben – möglicherweise der Vater.“
Die Ermittler wussten, dass es die Mutter war, die ihren neugeborenen Sohn am 12. Dezember 2002 bei Temperaturen um drei Grad vor dem Einfamilienhaus angezeigt hatte. Das zeigten Spuren von DNA, die auf der Kleidung des Kindes und auf dem Klingelknopf gefunden wurden, sagte Wagner. Die Mutter klingelte an der Tür, bevor sie weglief.
Die einzige Person, die dort lebte, war jedoch eine ältere Person, die Pflege brauchte und die Tür nicht öffnen konnte. Erst eine später eintreffende Krankenschwester entdeckte das in eine Decke gewickelte Kind. Obwohl sie ihn sofort wärmte und den Rettungsdienst benachrichtigte, starb der Junge im Krankenhaus an Unterkühlung. Die Behörden nannten ihn „Dominic“.
Im Rahmen der Ermittlungen forderte die Polizei anschließend rund 500 Frauen auf, sich einer Reihe von DNA-Tests zu unterziehen, die jedoch zu keinem Ergebnis führten. „Wir sind davon überzeugt, dass sich die Mutter zu diesem Zeitpunkt in einer einzigartigen emotionalen Verfassung befand“, sagte Nolte. Derzeit laufen Ermittlungen wegen Totschlags. Die Polizei hofft nun, anhand von Fotos der Kleidung des Babys Zeugen zu finden.
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Quelle: www.bild.de